Drogenbeauftragte will Substitution stärken

Drogenabhängiger, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), hat das Thema Substitution in den Mittelpunkt ihres zweiten Amtsjahres gestellt. "Substitution ist etwas, was ich massiv vorantreiben will", sagte Ludwig im RTL/n-tv-"Frühstart". Die Vergabe von Medikamenten an den Patienten müsse flexibler gehandhabt werden.

Ziel sei es außerdem, das Nasenspray Naloxon in die Fläche zu bringen, indem aus dem bayerischen Modellprojekt ein bundesweites werde. Naloxon kann bei einer Überdosis als lebensrettendes Medikament eingesetzt werden. Ludwig sagte, auch die Bewältigung des Drogenkonsums in der Coronakrise werde im zweiten Jahr im Amt wichtig. "Es ist uns gelungen, jetzt wirklich die Suchthilfen digitaler aufzustellen. Die sind unheimlich gut unterwegs vor Ort und das wollen wir natürlich weitertreiben." Mitarbeiter sollten geschult werden, um am Telefon und nicht nur im Gesprächskreis beraten zu können. Ein starkes Augenmerk werde sie auf Kinder in suchtbelasteten Familien lenken, so Ludwig. Ihr sei es gelungen, eine Telefonhotline für solche Kinder stärker finanziell auszustatten. Zur Frage, ob sie sich eine weitere Amtszeit als Drogenbeauftragte wünsche, wich Ludwig aus. "Ich entscheide das nicht. Ich glaube, ich habe deutlich gemacht, mir macht es Spaß, trotz aller Aufwallungen im Netz, die ich immer mal wieder auslöse – oder auch nicht selbst auslöse." Zunächst müsse man ohnehin sehen, wie die Bundestagswahl ausgehe.

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