Ehrenmord an 34-jähriger Afghanin – Polizei und Staatsanwaltschaft bitten um Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens

Nr. 1797
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Mord an einer afghanischen Staatsangehörigen gibt es neue Erkenntnisse. Die Obduktion der in Bayern aufgefundenen Toten bestätigte, dass diese eines gewaltsamen Todes starb. Auch die Identität der aufgefundenen Frau konnte zweifelsfrei geklärt werden.
Durch die Auswertung weiteren Videomaterials wurde nunmehr festgestellt, dass die beiden Tatverdächtigen mit dem verdächtigen Koffer in einem Taxi zum Bahnhof Südkreuz fuhren. Der Taxifahrer hierzu konnte noch nicht namhaft gemacht werden. Es handelt sich hierbei um einen wichtigen Zeugen.

Beschreibung des Taxis:

  • Toyota Prius
  • Seitliche Werbung der Firma Möbel Kraft
  • Kleiner Unfallschaden hinten rechts

Die Ermittlerinnen und Ermittler fragen:

  • Wer kann Hinweise zum Taxi oder seinem Fahrer geben?
  • Gibt es Kfz-Werkstätten, die einen solchen Schaden kürzlich repariert haben?
  • Erinnert sich ggf. der Unfallgegner an einen entsprechenden Verkehrsunfall mit diesem Taxi?

Der Unfallschaden steht nicht im Zusammenhang mit dem hier bearbeiteten Mordfall, sondern dient lediglich der Identifizierung des wichtigen Zeugen. Sollte sich der gemeinte Taxifahrer durch diesen Aufruf selbst erkannt haben, wird er gebeten sich der Polizei als Zeuge zur Verfügung zu stellen.

Hinweise nimmt die 3. Mordkommission beim Landeskriminalamt in der Keithstraße 30 in 10787 Berlin-Tiergarten, unter der Telefonnummer (030) 4664 911333, per E-Mail an lka113-hinweis@polizei.berlin.de oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Erstmeldung Nr. 1737 vom 06. August 2021: Zwei Männer wegen des dringenden Verdachts eines sogenannten „Ehrenmordes“ zum Nachteil ihrer Schwester in Untersuchungshaft
Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt Berlin ermitteln gegen zwei 22 und 25 Jahre alte Männer, die dringend verdächtig sind, ihre 34-jährige Schwester am 13. Juli 2021 in Berlin getötet zu haben und deshalb seit dem 4. August 2021 in Untersuchungshaft sind. Beide Männer sollen die Frau aus gekränktem Ehrgefühl gemeinschaftlich getötet und die Leiche noch am Tattag in einem Koffer mit der Deutschen Bahn zum Wohnort des 25-Jährigen nach Bayern verbracht und dort vergraben haben. Nachdem die Mutter zweier Kinder zunächst als vermisst gesucht wurde, haben sich bereits nach kurzer Zeit Hinweise darauf ergeben, dass sie einem Tötungsverbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Die Auswertung von Videoaufnahmen der Überwachungskameras eines Berliner Fernbahnhofs, Funkzellenauswertungen, Zeugenaussagen und weitere Ermittlungserkenntnisse haben den Tatverdacht des Mordes gegen die beiden Brüder begründet, woraufhin die Staatsanwaltschaft Berlin einen Haftbefehl gegen beide Männer erwirkt hat. Nach weiteren intensiven, gemeinsam mit den Polizeibehörden in Bayern fortgeführten Ermittlungen konnte die Mordkommission gestern in der Nähe des Wohnortes des 25-Jährigen in Bayern eine Frauenleiche finden, bei der es sich mutmaßlich um die Schwester der Tatverdächtigen handelt. Eine Obduktion wird die Identität, die Todesursache und Einzelheiten der Tatbegehung klären. Dem Haftbefehl zufolge sollen die beiden Tatverdächtigen sich gekränkt gefühlt haben, weil das Leben ihrer geschiedenen Schwester nicht ihren Moralvorstellungen entsprochen hatte. Alle drei Geschwister haben die afghanische Staatsangehörigkeit und leben seit einigen Jahren in Deutschland.

Polizeimeldung vom 12.08.2021
bundesweit