Facharbeiter-Report: „WO SIND UNSERE WOHNUNGEN, WO UNSERE JOBS?“ – EX-LANDRAT PACKT AUS: HARTE BILANZ NACH FLÜCHTLINGSWELLE 2015!

Dingolfing – Zehn Jahre nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise spricht der frühere Landrat von Dingolfing-Landau, Heinrich Trapp (SPD), Klartext – und seine Worte haben es in sich. In einem schonungslos ehrlichen Interview blickt der heute pensionierte SPD-Politiker auf seine Erfahrungen mit der Flüchtlingszuwanderung zurück und zieht eine ernüchternde Bilanz. Der Mann, der 2015 mit der Überschrift „Flüchtlinge haben eine Bringschuld“ bundesweit für Aufsehen sorgte, sieht sich heute in vielen Punkten bestätigt: „Wir haben geglaubt, dass dankbare, lernbereite Menschen kommen – das war ein Irrtum.“ Trapp schildert, wie in den ersten Wochen nach Merkels berühmtem „Wir schaffen das“-Satz zunächst Optimismus geherrscht habe. Doch schnell seien Zweifel und Sorgen aufgekommen – vor allem, als man realisierte, dass viele Neuankömmlinge weder lesen noch schreiben konnten, beruflich keine Qualifikationen mitbrachten und in vielen Fällen kaum Interesse zeigten, sich zu integrieren. „Die meisten waren Hirten, Kleinhändler, Schneider – viele hatten einen völlig anderen Zugang zur Arbeitswelt“, so Trapp. Besonders schwierig sei der Umgang mit patriarchalischen Einstellungen gewesen, die sich etwa darin äußerten, dass manche Männer sich weigerten, weibliche Sozialarbeiterinnen als Autoritätspersonen zu akzeptieren. Auch die Teilnahme an Sprachkursen sei häufig schleppend oder gar nicht erfolgt. Trapp erinnert sich an konkrete Vorfälle in Landau: „Wir standen da, wollten helfen – und wurden mit Forderungen konfrontiert: Wo sind unsere Wohnungen? Wo unsere Jobs? Merkel hat uns das versprochen.“ Der langjährige Landrat räumt ein, dass die Behörden damals völlig überfordert waren. In einem Bus, der angeblich syrische Flüchtlinge transportieren sollte, saßen laut Dolmetscher fast ausschließlich Afghanen, Pakistani, Somalier und Libanesen. Viele hatten ihre Pässe weggeschmissen, gaben sich pauschal als Syrer aus – und wurden auch so behandelt. „Wir wussten gar nicht, wen wir da ins Land holten“, sagt Trapp rückblickend. Auf die Frage, ob man die Zuwanderung damals hätte begrenzen können, antwortet er ohne Zögern: „Ja, das glaube ich schon.“ Heute sei klar, dass neben hilfsbedürftigen Menschen auch viele nach Deutschland kamen, die primär auf wirtschaftliche Vorteile hofften – und denen grundlegende Werte und Regeln fremd blieben. „Man hätte ihnen viel deutlicher machen müssen, dass sie Gäste in unserem Land sind und sich entsprechend zu verhalten haben.“ Trapp spricht von einem politischen und gesellschaftlichen Tabu, das bis heute verhindert habe, offen über die Realität zu sprechen: „Man hat vieles unter den Teppich gekehrt – aus Angst, als rassistisch oder unsolidarisch zu gelten.“ Doch es sei Zeit für Ehrlichkeit: „Man muss sagen, was ist.“ Ein Satz, der in der aktuellen Debatte um Zuwanderung, Integration und Staatsversagen wie ein Weckruf wirkt. Trapp selbst sieht seine Aufgabe nun darin, mit seiner Stimme für mehr Realitätssinn in der Politik zu werben – fernab von Wunschdenken und ideologischen Verbrämungen. Sein Fazit nach zehn Jahren Flüchtlingskrise: Deutschland hat viel gegeben – aber zu selten eingefordert.


Entdecke mehr von Pressecop24.com

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.