FDP-Bundesschatzmeister kritisiert Grünen-Parteiprogramm

Grünen-Parteitag, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP zeigt sich verwundert über die große Zustimmung aus der Wirtschaft für die Grünen. Das Wahlprogramm der Grünen sei gerade für den deutschen Mittelstand existenzbedrohend, sagte der Bundesschatzmeister der Liberalen, Harald Christ, der RTL/n-tv-Redaktion. Die darin verankerten Forderungen schadeten vielen Unternehmen.

Warum sich Wirtschaftsbosse für die Grünen stark machen, verstehe er nicht. Zuletzt hatte der ehemalige Siemens-Chef Joe Kaeser für Annalena Baerbock geworben. "Ich frage mich, ob Herr Kaeser in seiner früheren Funktion als Siemens-Chef und heute noch Aufsichtsrat einer der wesentlichen Sparte von Siemens, sich mal inhaltlich damit beschäftigt hat, was es heißt, wenn die Grünen dieses Parteiprogramm umsetzen würden. Das wäre die Abrissbirne für die deutsche Wirtschaft und den Mittelstand", so Christ. Zwar müssten alle Parteien in den kommenden Jahren viel für Klima- und Umweltschutz tun, "doch das, was die Grünen da wollen, lässt sich so nicht umsetzen". Auch wenn die Grünen gerade starke Umfragewerte hätten, glaube der Bundesschatzmeister der FDP nicht, dass die Partei es schaffe, diese auch bis zum Wahltag halten zu können. Christ wechselte vor 15 Monaten aus der SPD in die FDP. Im Hinblick auf seine alte Partei sagte er: "Ich bedauere es sehr, als früherer Sozialdemokrat, dass die SPD so schlecht dasteht. Eine SPD wird gebraucht, weil es muss in einer Demokratie möglich sein, dass Parteien unterschiedlicher Natur miteinander koalieren können." Doch der natürliche Partner der FDP bleibe trotzdem die Union, so Christ.

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