FDP-Chef: "In jedem Land wird man jetzt die Frage stellen"

Abstandregel im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Chef Christian Lindner unterstützt den Gedanken, die Corona-Beschränkungen aufzuheben, wenn die Situation vor Ort es zulässt. "Regional unterschiedlich vorzugehen ist richtig, wenn auch das Infektionsgeschehen sich stark unterscheidet", sagte Lindner der "Bild" (Montagausgabe). "Wir haben Hotspots und wir haben Regionen ohne Neuinfektionen. Und in einer Region ohne Neuinfektionen muss anderes gelten als dort, wo es noch ein starkes Infektionsgeschehen gibt."

Eine Bewertung des Vorstoßes von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der Maskenpflicht und Kontaktverbote ab Anfang Juni in seinem Bundesland aufheben will, traut sich Lindner nicht. Es gebe Regionen, in denen es sehr empfehlenswert sei, weiter auf Abstand zu gehen und Masken zu tragen und Regionen, in denen Lockerungen denkbar seien. "Das muss man sehr sorgfältig auch mit den Experten, mit Virologen und Epidemiologen diskutieren – es geht dabei schließlich auch um Menschenleben." Gut heißt Lindner, dass durch den Thüringen-Plan regional unterschiedliche Lockerungen diskutiert würden. Lindner bei "Bild" live: "Richtig und gut ist, dass wir eine Diskussion führen. Und die Debatte wird ihre Wirkung nicht verfehlen – in jeder Region, in jedem Land wird man jetzt die Frage stellen: Ob und wie weit müsse die Beschränkungen erhalten bleiben?"

Foto: Abstandregel im Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur