100 Jahre Tierärzteverband
Tierärzte demonstrieren gegen den Lobbyismus unter ihren Berufskollegen
Hattersheim, 26. März 2019 – Am morgigen Mittwoch begeht der Bundesverband praktizierender Tierärzte (BpT) in erlesener Gesellschaft im Kaisersaal des Frankfurter Römers sein 100-jähriges Bestehen – vor der Tür werden sich Kritiker des Verbandes wegen dessen Nähe zur Agrar-Lobby versammeln.
Initiatorin der um 14 Uhr vor dem Römer beginnenden Initiative? ist die Hattersheimer Tierärztin Dr. Kirsten Tönnies, selbst langjähriges Mitglied im BpT, von 2013 bis 2016 in die Ethikkommission der Bundestierärztekammer entsandt und inzwischen scharfe Kritikerin am Lobbyismus in den eigenen Reihen. Weite Teile der Tierärzteschaft seien mittels Karrieremöglichkeiten und Aussichten auf Forschungsgelder von Tiernutzern „gekauft“. Das werde bei Fragen der landwirtschaftlichen Tierhaltung besonders deutlich – jüngste Beispiele die Diskussion um die Kastenstandhaltung, die betäubungslose Ferkelkastration und das Kupieren von Schwänzen –, aber auch bei Tierversuchen, Jagd oder Reitsport.
Die Funktionärsebene der Tierärzte irritiere immer wieder durch Aussagen und Aktivitäten, die dem Tierschutz nicht dienlich sind und Zweifel am Berufsethos der Veterinäre aufkommen lassen. „Seit Jahrzehnten ändert sich zu wenig, weil Blockaden aus dem eigenen Berufsstand kommen“, so Tönnies. „Kleintierpraktiker und Pferdetierärzte im BpT ahnen vermutlich nicht, wie sie zur Finanzierung und als Stimmvieh zum Erhalt der industriellen Landwirtschaft missbraucht werden.“
Dass ausgerechnet Bundeslandwirtschaftsministeri
Dr. Kirsten Tönnies