Gießen: Festnahme von deutschen Beschuldigten nach Explosion in Shisha – Bar

 

 

Gießen  – Gemeinsame Pressemitteilung

der Staatsanwaltschaft Gießen, Marburger Straße 2, 35390 Gießen, und des Polizeipräsidiums Mittelhessen,

Pressemeldung vom 03.08.2017

Gießen: Festnahme nach Explosion in Shisha – Bar

Nachdem es am frühen Donnerstagmorgen in einer Shisha – Bar und in einem angrenzenden Wohnhaus zu einer schweren Explosion kam, konnten zwischenzeitlich zwei Tatverdächtige im Alter von 22 und 23 Jahren ermittelt werden.

Wie bereits berichtet, hatten mehrere Zeugen gegen 03.20 Uhr explosionsartige Geräusche und Feuer in der Licher bzw. Grünberger Straße wahrgenommen. Daraufhin alarmierten sie Polizei und Rettungskräfte, die wenig später am Tatort eintrafen und die medizinische Versorgung von mehreren Bewohnern des angrenzenden Mehrfamilienhauses übernahmen. Glücklicherweise wurden die Personen nur leicht verletzt. Sie erlitten eine Rauchgasvergiftung und kleinere Schnittwunden.

Nur kurze Zeit später wurde den Strafverfolgungsbehörden bekannt, dass ein junger Mann in einer Klinik im Landkreis Gießen mit schweren Brandverletzungen erschienen war und mittels Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik verlegt werden musste. Hierbei handelt es sich um den aus Öhringen (Baden-Württemberg) stammenden 22 jährigen Tatverdächtigen. Aufgrund der Schwere seiner Verletzungen konnte er bislang nicht zur Sache vernommen werden.

Der zuletzt in Fernwald-Steinbach wohnhafte weitere Beschuldigte – der durch einen Zeugenhinweis auf das offenbar von ihm genutzte Fluchtfahrzeug ins Visier der Ermittler geraten war – hat sich nach vorangegangen intensiven Fahndungsmaßnahmen bei der Kriminalpolizei in Gießen gestellt. Er macht derzeit keine Angaben zur Sache und lässt sich von einem Rechtsanwalt vertreten. Ihm wurde die vorläufige Festnahme erklärt. Die Staatsanwaltschaft wird morgen bei dem zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls stellen. Es besteht der dringende Verdacht des versuchten Mordes sowie der schweren Brandstiftung.

Nach aktuellem Erkenntnisstand muss davon ausgegangen werden, dass die deutschen Beschuldigten widerrechtlich in das Gebäude eindrangen und im Anschluss Feuer legten, wobei es höchstwahrscheinlich zu einer Verpuffung mit anschließender Explosion kam.

Die Motivlage ist derzeit unklar.

Die umfangreichen Ermittlungen, insbesondere die Untersuchungen der Brandstelle durch Experten des Landeskriminalamts und des hiesigen K 11, dauern an.