GMK-Vorsitzende will Corona-Kontakte weiter nachverfolgen lassen

Corona-Teststelle, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Bundesländer und Berliner Gesundheitssenatorin, Dilek Kalayci (SPD), will, dass Gesundheitsämter Kontaktpersonen von Coronavirus-Infizierten trotz neuer Rekordwerte weiterhin nachverfolgen. "Strategiewechsel suggeriert, dass man die Kontaktnachverfolgung aufgibt", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin. "Im Gegenteil – die Kontaktnachverfolgung wird weiterverfolgt."

Auf Grund der extrem hohen Infektionszahlen sei dies aber nicht in jedem Fall zeitnah möglich, ergänzte Kalayci. Das heiße, die Bürger würden stärker in die Pflicht genommen. "Das finde ich auch richtig", sagte sie. Das heiße, jeder trage Mitverantwortung. "Zu warten bis ein Amtsarzt vor der Tür steht mit einer Anordnung, ist nicht mehr die richtige Zeit auf Grund der steigenden Zahlen." Die Bürger seien verpflichtet, sich in Selbstisolation und in Selbstquarantäne zu begeben, so die SPD-Politikerin. Politiker forderten immer wieder dazu auf, soziale Kontakte wegen des Coronavirus einzuschränken, so Kalayci. "Am Ende steht tatsächlich ein Lockdown vor der Tür in Berlin, aber auch ich denke bundesweit." Hotspots in Metropolen abzuriegeln sei nicht möglich, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin. Risikogruppen müssten stärker geschützt werden. "Und da habe ich aus Berlin eine gute Nachricht. Wir beginnen jetzt am Wochenende mit Schnelltests in der Altenpflege." Berliner Amtsärzte hatten die Gesundheitssenatorin aufgefordert, die Pandemie anders zu bekämpfen. Gesundheitsämter sollten sich stärker auf Risikogruppen konzentrieren. Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Neuinfektionen binnen eines Tages hat in Deutschland am Donnerstag erstmals die Marke von 10.000 übersprungen. Die Gesundheitsämter hatten laut Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen 11.287 neue Fälle gemeldet – ein neuer Rekordwert.

Foto: Corona-Teststelle, über dts Nachrichtenagentur