Berlin, 9. Januar 2025 – Ein dramatischer Polizeieinsatz erschütterte am Donnerstagvormittag den Berliner Bezirk Köpenick. Ein 26-jähriger Mann wurde in der Kleinschewskystraße von Polizeibeamten niedergeschossen, nachdem er diese mit einem Messer angegriffen hatte. Der Vorfall, der sich gegen 10:50 Uhr ereignete, begann mit einem Notruf des Mannes selbst, der laut Polizei drohte, Passanten anzugreifen, falls die Beamten nicht eintreffen würden.
Nach Informationen der Berliner Zeitung und BILD war der Mann, ein deutscher Staatsbürger, stark alkoholisiert. Als die Polizisten vor Ort eintrafen, soll er sofort mit einem erhobenen Messer auf drei Beamte losgegangen sein. Ein Polizist reagierte in Notwehr und feuerte drei Schüsse ab, die den Angreifer an Schulter und Bauch trafen. Der 26-Jährige wurde schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Die Polizisten leisteten bis zum Eintreffen der Feuerwehr Erste Hilfe.
Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Ein gefundener Abschiedsbrief deutet laut Polizei darauf hin, dass der Mann möglicherweise in Suizidabsicht handelte und die Schussabgabe bewusst provozierte. Die Gewerkschaft der Polizei lobte das „lehrbuchhafte“ Handeln der Beamten, die in einer Extremsituation Schlimmeres verhindert hätten. „Kein Polizist schießt gern, aber solche Entscheidungen müssen in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden“, betonte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft.
Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt, und die Mordkommission des Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen, wie es bei Schusswaffengebrauch durch Polizisten üblich ist. Kriminaltechniker sicherten Spuren, während die betroffenen Beamten von einem Einsatznachsorgeteam betreut wurden. Eine Nachbarin berichtete dem Berliner Kurier, der Mann habe zuvor im Wald mit einer machetenartigen Klinge gedroht, Menschen zu töten.
Dieser Vorfall reiht sich in eine Serie von Messerattacken ein, die in Berlin und ganz Deutschland für Besorgnis sorgen. Die Polizei appelliert an die Öffentlichkeit, bei psychischen Notlagen Hilfe zu suchen, und verweist auf die Telefon-Seelsorge (0800 111 0 111) sowie den Berliner Krisendienst.