Grüne fordern Dezentralisierung der Fleischindustrie

Steak auf einem Grill, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat eine völlige Umstellung der Fleischerzeugung in Deutschland gefordert. "Die großen Schlachthöfe müssen zugemacht werden. Wir müssen das dezentralisieren", sagte sie in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen".

Es gehe jetzt um eine andere Politik und andere Rahmenbedingungen in der Fleischindustrie. Die Konzentration "auf ganz wenige Riesenschlachthöfe" sei dafür verantwortlich, dass "die Leute da unter beschissenen Bedingungen" arbeiteten. Und weiter: "Wir müssen dafür sorgen, dass Fleisch geschlachtet wird in der Nähe der Aufzucht". SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil äußerte sich in der "Bild"-Sendung ähnlich: "Ich glaube, das ganze System ist zu groß geworden an dieser Stelle." Ihm gehe es darum, dass die Landwirte gegenüber den Schlachthöfen gestärkt würden. Er fügte hinzu: "Und ich persönlich bin der Meinung: Wir brauchen kleinere Schlachthöfe. Wenn Tiere durch halb Europa gefahren werden, dann sieht man, dass das System nicht mehr gesund ist." Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) plädierte hingegen dafür, zunächst einmal die Ursachen des Corona-Ausbruchs in Gütersloh zu ermitteln. Er schlug dazu eine unabhängige Kommission vor. Fleisch müsse auch in Zukunft in Deutschland verarbeitet werden, "aber es muss sicher sein".

Foto: Steak auf einem Grill, über dts Nachrichtenagentur