Grüne fordern mehr Hilfe für forschende Unternehmen

Grünen-Parteitag, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Grünen und die Expertenkommission Forschung und Entwicklung (EFI) fordern schnelle Zusatzhilfe für forschende Unternehmen, die durch Corona in die Krise geraten sind. Denn "aus der Coronakrise droht auch eine Innovationskrise zu werden", sagte die innovationspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Anna Christmann, dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Andere und vor allem in der Breite wirksame Instrumente", fordert der EFI-Vorsitzende Uwe Cantner, der die Bundeskanzlerin berät.

Denn die bisherigen "helfen nur sehr wenigen kleinen und mittleren Unternehmen", sagte er dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Einer BDI-Umfrage zufolge hat fast jedes vierte Unternehmen seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (FuE) in diesem Jahr reduziert oder sogar ganz gestoppt. Vor der Krise wollten nur 13 Prozent der Unternehmen ihre Forschungsausgaben gegenüber 2019 senken, nun sind es fast 40 Prozent. Die Grünen fordern daher "schnelle, substantielle und unbürokratische" Hilfe. Die Erhöhung der neuen Forschungszulage sei zwar "gut gemeint, wird kurzfristig jedoch nicht wirken, da diese zur Zeit noch gar nicht beantragt werden kann". Zudem komme die Forschungszulage nur sehr wenigen Mittelständlern zugute, kritisiert EFI-Chef Cantner. Er schlägt daher vor, die Bemessungsgrundlage so zu ändern, dass mehr kleinere Unternehmen profitieren. Die vom Bund geplante Hilfe durch eine Ersatzfinanzierung von Forschungsaufträgen an Dritte "springt viel zu kurz", so Christmann. Dieser Topf müsse auf eine Milliarde Euro verdoppelt und bis Ende 2021 ausgeweitet werden. Nur dann könnten auch solche Projekte profitieren, die bis zum Stichtag Anfang Juni noch keinen Antrag stellen konnten.

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