Insolvenzantrag von Air Berlin: Absturz mit Ansage?

 

Hagen  – Das Trudeln der Fluggesellschaft Air Berlin hat nach über zehn Jahren ein Ende. Der Aufprall in der Insolvenz dürfte nicht zufällig in die Ferienzeit fallen. Air-Berlin-Reisenden dürfte gestern kurz mulmig in der Magengegend geworden sein, wie bei einem kapitalen Luftloch in zig Kilometern Höhe. Dass der Bund ohne zu zögern mit 150 Millionen Euro einspringt, damit urlaubende Wähler mit ihren Familien nicht zu lange verunsichert in der Sonne schmoren müssen, wundert nicht. Die Kreditzusage kam prompt – und das war richtig. Die Regierung war nicht überrascht, sie war gestern längst informiert. Wie auch immer. Erstens: Flugreisende müssen in Zukunft auch dann abgesichert sein, wenn sie ihr Ticket auf eigene Faust gekauft haben. Das ist heute mitnichten so. Ein längst überfälliges Thema, das endlich vom Tisch in Berlin und Brüssel muss. Zweitens: Dass der Bund eingesprungen ist, verschafft Spielraum, um möglichst viele der rund 8500 Arbeitsplätze bei Air Berlin zu retten und den Schaden für die Flughäfen Düsseldorf und Berlin, wo Deutschlands zweitgrößte Fluglinie einen Löwenanteil bei Starts und Landungen ausmacht, so gering wie möglich zu halten. Wie viele Jobs gerettet werden und wie viel Steuergeld versenkt wird, ist allerdings offen.