Udo Lindenberg
72-Jähriger strebt die Unsterblichkeit an, glaubt aber auch an das Leben danach – „Dieselbe Hüftgröße wie Maria Furtwängler“
Osnabrück. Rocklegende Udo Lindenberg (72) sieht ein Karriere- und Lebensende in weiter Ferne: „Ich bleibe noch mindestens 30 Jahre“, sagte er im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Selbst darüber hinaus reichen die Gedankenspiele des 72-Jährigen: „Wenn ich 100 bin, hat die Medizin schon wieder ein lebensverlängerndes Medikament erfunden, dann wird noch einmal verlängert.“ Eigentlich strebe er die Unsterblichkeit an.
Wenn er denn mal doch diese Erde verlassen müsse, gehe es woanders weiter. Lindenberg: „Ich glaube das – aber natürlich auch, weil ich daran glauben möchte. Das ist doch viel schöner und beruhigender. Es ist eine schöne Vorstellung, irgendwann mal wieder meine Eltern, meinen Bruder Erich und weitere Freunde wiederzusehen. Manchmal nehme ich auch Zeichen und Lichtergrüße aus den Wolken mit Tränen in den Augen wahr.“
In Talkshows werde man ihn auch weiterhin nicht sehen, betonte Lindenberg: „Das hat mir damals Marlene Dietrich persönlich auch so empfohlen.“ Das Kapital des Langzeit-Stars sei die geheimnisvolle Aura, die ihn umgebe, zitierte er die Dietrich: „Also: nicht alles preisgeben. Ich habe auch Geheimnisse, ich will nicht alles aus meinem ganz privaten Leben erzählen. Und in diesen Talkshows besteht die Gefahr, dass immer wieder nachgefasst wird“, sagte der 72-Jährige.
Auf seinem neuen Album singt Lindenberg auch ein Duett mit der Schauspielerin Maria Furtwängler. Das sei nach einem Treffen im Hotel „Atlantic“ entstanden. „Ich habe sie getroffen, als sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zu einem Maskenball gehen wollte. Maria hatte noch kein Kostüm. Da habe ich ihr geraten, ins Udo-Kostüm zu schlüpfen: Hut, Jacke, Gürtel, enge Hose, grüne Socken. Das fand sie geil – und dann ist sie als Udo zur Party gegangen. In dem Outfit hat man gleich einen anderen Groove, man schleicht regelrecht. Wir sind ins Gespräch gekommen, ob wir nicht auch zusammen einen Song aufnehmen sollten. Sie hatte bis dahin nur unter Dusche geträllert, ich habe sie ein bisschen gecoacht – und dann haben wir zusammen den Song ,Bist du vom KGB?‘ gesungen. Das passte. Wir haben ja auch beide Hüftgröße 28.“
Apropos grüne Socken: Gerade weil er diese zu seinem Markenzeichen gemacht habe, stehe die Werbewirtschaft bei ihm Schlange: „Die fragen dauernd an. Aber das mache ich nicht. Diesen Kommerz lehne ich ab. Außer wenn es um Autos geht. Ich bin ja Porsche-Markenbotschafter. Im Moment habe ich einen Hybrid-Porsche. Nachts fahre ich über die Autobahn, dazu geile Musik. Und es geht ab.“
Neue Osnabrücker Zeitung