Kandidatur für SPD-Vorsitz: Scholz verteidigt sich

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigt seine Haltung, kein Licht ins Dunkel zu bringen, wie genau er die kommissarische SPD-Führung über seine Kandidatur für den Parteivorsitz informierte. "Ich berichte nie aus vertraulichen Gesprächen, das wissen Sie. Und zwar nicht, weil ich ein Geheimniskrämer bin, sondern weil gute Führung voraussetzt, dass man sich vertrauensvoll unterhält", sagte Scholz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben).

Der kommissarische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel bestreitet öffentlich die Darstellung von Medien, dass es am 12. August eine Telefonkonferenz mit Scholz gab, in der dieser seine Kandidatur mit dem Satz "Ich bin bereit anzutreten, wenn Ihr das wollt" angekündigt habe. Mittlerweile haben mehrere SPD-Politiker, darunter Scholz‘ Mitkonkurrenten für den SPD-Vorsitz, Simone Lange und Karl Lauterbach, Aufklärung über den Vorgang verlangt. Der Vizekanzler will bei seiner Linie bleiben und nicht über interne Abläufe berichten: "Wenn das überall haarklein nachzulesen wäre, kann da nichts Gutes herauskommen", sagte Scholz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.