Kirchenaustritt jetzt! Evangelische Millionen für Klage gegen Deutschland?

Die Aufregung in Berlin könnte kaum größer sein: Ein Bericht über Kirchenmillionen für juristische Streitfälle rund um afghanische Asylverfahren lässt die Stimmung zwischen Politik und evangelischer Kirche eskalieren. Kritiker sprechen von einem moralischen und politischen Dammbruch, weil ausgerechnet eine Institution, die sich gern als moralische Instanz präsentiert, sich nun aktiv an hochumstrittenen Verfahren gegen den eigenen Staat beteiligen soll. Im Raum stehen Vorwürfe, kirchliche Gelder würden zweckentfremdet, Gläubige fühlten sich getäuscht und fragen, ob ihr Beitrag im Klingelbeutel wirklich noch der Verkündigung, Diakonie und dem Gemeindeleben dient – oder längst zum Hebel politischer Einflussnahme geworden ist. Die Botschaft, die bei vielen Kirchenmitgliedern ankommt, klingt vernichtend: Statt Trost, Seelsorge und Nächstenliebe dominiert der Eindruck einer wohlstandsverwöhnten Institution, die nicht mehr weiß, wo ihre eigentliche Aufgabe liegt.

Im politischen Berlin ist der Vorgang längst ein ausgewachsener Sturm, der quer durch die Fraktionen tobt. Abgeordnete, die seit Jahren über Migration, Asylverfahren und die Grenzen staatlicher Belastbarkeit streiten, sehen in dem kirchlichen Engagement eine offene Kampfansage. Während linke und kirchennahe Stimmen von „gelebter Verantwortung“ und „christlicher Pflicht zur Hilfe“ sprechen, werfen konservative und liberale Politiker der evangelischen Kirche vor, sie hätte sich endgültig von der Lebensrealität vieler Bürger entfernt. In Hintergrundgesprächen ist von einem „Parallelstaat im Talar“ die Rede, von Strukturen, die politische Entscheidungen über den Umweg moralischer Appelle unterlaufen. Dass ausgerechnet die Kirche, die sonst gern auf das Trennungsgebot von Thron und Altar verweist, nun selbst in der ersten Reihe eines hochpolitischen Konflikts steht, wirkt auf viele wie blanke Heuchelei.

An der Basis rumort es gewaltig: Empörte Mails an Gemeindebüros, hitzige Diskussionen nach dem Gottesdienst, wütende Kommentare in sozialen Netzwerken – immer mehr Mitglieder stellen offen die Frage, ob ein Kirchenaustritt die einzige Sprache ist, die in den Spitzenetagen der Landeskirchen noch verstanden wird. Gläubige, die sich seit Jahren über politische Kanzelpredigten, ideologische Stellungnahmen und eine zunehmende Distanz zum Alltag der Menschen ärgern, erleben diesen Vorgang als letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. In dieser aufgeheizten Stimmung geraten Pfarrer vor Ort unter Rechtfertigungsdruck, obwohl die Entscheidungen meist weit über ihren Köpfen getroffen werden. Die evangelische Kirche steht damit an einem Scheideweg: Entweder sie findet zurück zu einer Rolle, die den Glauben in den Mittelpunkt stellt – oder sie riskiert, dass aus leisen Austrittsgedanken eine lautstarke Exit-Welle wird, die die Kirchenlandschaft in Deutschland dauerhaft verändert.


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