Klimawandel: Bill Gates will Nutzung von grüner Gentechnik

Seattle (dts Nachrichtenagentur) – Microsoft-Gründer Bill Gates hat zur Nutzung der grünen Gentechnik im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels aufgerufen. "Bestimmte Fortschritte sind ohne Gentechnik nicht denkbar", sagte Gates der "Welt" (Donnerstagsausgabe). Der Klimawandel führe dazu, dass die ärmsten Menschen der Erde, die sich als Kleinbauern selbst versorgten, immer häufiger von Missernten betroffen seien.

Nötig seien neue Pflanzen, die gegen Hitze und Wassermangel resistenter seien. "Wir brauchen definitiv mehr Innovationen beim Saatgut", so der Microsoft-Gründer weiter. Man müsse "viel mehr Geld ausgeben für Agrarforschung. Wir müssen die Produktivität der Landwirtschaft in Afrika verdoppeln", sagte Gates. Manches sei durch innovative konventionelle Züchtungsmethoden leistbar, anderes aber nur mit Gentechnik. Ihm sei bewusst, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel in Europa kritisch gesehen würden. Das sei aber nicht der entscheidende Punkt. "In Europa gibt es nicht Millionen von Kindern, die an Mangelernährung sterben", so der Microsoft-Gründer weiter. Wichtig sei die Frage: "Lässt man die afrikanischen Staaten frei entscheiden, ob sie auf Gentechnik setzen wollen oder nicht. Das letzte Wort müssen afrikanische Wissenschaftler haben", sagte Gates der "Welt". Um die Ursachen des Klimawandels in den Industriestaaten zu bekämpfen, seien mehr Investitionen in Technologie notwendig. Zu den vielversprechenden Lösungen gehörten etwa Fleischprodukte auf pflanzlicher Basis und neue, sehr sichere Arten von Atomreaktoren, so der US-Unternehmer. Gates gehört als Gründer und ehemaliger Chef des Softwarekonzerns Microsoft seit vielen Jahren zu den reichsten Menschen der Erde. Die zusammen mit seiner Ehefrau geführte Bill & Melinda Gates Foundation ist mit Einlagen von mehr als 40 Milliarden Dollar heute die mit Abstand größte private Stiftung der Welt und schüttete zuletzt jährlich mehr als vier Milliarden Dollar an Zuschüssen aus. Die Stiftung unterstützt damit vor allem Projekte in Entwicklungsländern.