Rüsselsheim, 21. August 2025 – Die Rüsselsheimer Kerb, einst ein Publikumsmagnet, kämpft mit einem wachsenden Besucherschwund, und die Diskussion um die Ursachen spaltet die Stadt. Während offizielle Stellen wie das Rüsselsheimer Stadtmarketing versuchen, die geringe Besucherfrequenz mit Faktoren wie der späten Sommerhitze oder dem kurz zuvor erfolgten Schulbeginn zu erklären, mehren sich in den sozialen Medien und unter Alteingesessenen die Stimmen, die von einem hausgemachten Problem sprechen. Kern der Kritik sind vor allem die extrem hohen Preise für Fahrgeschäfte, Getränke und Speisen. Eine vierköpfige Familie müsse heutzutage ein kleines Vermögen ausgeben, um sich einen Nachmittag auf dem Festplatz leisten zu können, so der Tenor vieler frustrierter Bürger. Viele sehen die Kerb nicht mehr als ein Fest für alle, sondern als rein kommerzielle Veranstaltung. Ein weiterer massiver Kritikpunkt ist das Fehlen eines traditionellen Kerbezeltes. In früheren Jahren war es der zentrale Treffpunkt, in dem Jung und Alt zusammenkamen, um bei Live-Musik zu feiern. Mit dem Wegfall dieser Institution fehle der Kerb ihr Herzstück. Hinzu kommt die Enttäuschung über die musikalische Auswahl. Anstatt Bands zu engagieren, die ein breites Publikum ansprechen, setze die Stadt auf unbekannte oder unpassende Künstler, die kaum Besucher anziehen. Die fehlende Anziehungskraft der Musik und das Fehlen eines zentralen Festzeltes entziehen der Kerb die Basis für ein geselliges Miteinander. Der Vorwurf, die Stadt spare am falschen Ende und schaue bei den überzogenen Preisen der Schausteller und Gastronomen weg, wird immer lauter. Ohne eine Rückbesinnung auf die Traditionen und eine deutliche Reduzierung der Kosten drohe die Rüsselsheimer Kerb, ihre Relevanz in der Region endgültig zu verlieren. Es bleibt die Frage, ob die Stadt bereit ist, die Kritik anzunehmen und das Konzept des Traditionsfestes grundlegend zu überdenken, um die Veranstaltung wieder zu dem zu machen, was sie einst war: ein Volksfest für alle.
Für die Rüsselsheimer Kerb 2025 liegen die Preise für Getränke und Speisen zwischen etwa 2 Euro für eine Brezel und 7 Euro für Flammkuchen. Ein Glas Wasser kostet 3,50 Euro, Softdrinks ab 4 Euro, ein Glas Bier 4,50 Euro, Apfelwein 4 Euro und ein Spritz-Getränk 6,50 Euro. Das Angebot umfasst eine breite Auswahl an Speisen und Getränken an verschiedenen Ständen.