Leutheusser-Schnarrenberger würdigt Kinkel als Vorbild

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die FDP-Politikerin und frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat den am Montag verstorbenen Klaus Kinkel als Vorbild für kommende Generationen gewürdigt. "Er war ein geradliniger Politiker, auf dessen Wort ich mich stets verlassen konnte", schreibt Leutheusser-Schnarrenberger in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online. Kinkel habe "immer Kurs" gehalten und "blieb seinen liberalen Grundüberzeugungen immer treu".

Er sei "ein Vorbild für kommende Generationen – in seiner Haltung, in seiner Offenheit und in seiner Geradlinigkeit", schreibt die FDP-Politikerin weiter. Kinkels politische und gesamtgesellschaftliche Verdienste könnten nicht genug gewürdigt werden, schreibt Leutheusser-Schnarrenberger. Sie hatte Kinkel 1992 als Bundesjustizministerin abgelöst, als Kinkel zum Außenminister berufen wurde. Die FDP-Politikerin erinnerte an Kinkels Rolle bei der Deutschen Einheit, als er die unterschiedlichen Rechtssysteme vereinigen half. "Als überzeugtem Liberalen stand für Kinkel dabei immer fest, dass der Schutz der Grundrechte handlungsleitend sein sollte", schreibt Leutheusser-Schnarrenberger weiter. Im Amt des Justizministers habe er "einen mutigen Schritt im Umgang des Staates mit der RAF" gewagt. "So wurden letztendlich einige RAF-Inhaftierte, die der Gewalt entsagten, aus der Haft entlassen und weiteren Häftlingen eine Aussicht auf Resozialisierung ermöglicht", schreibt die FDP-Politikerin in dem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online. Kinkels umstrittener Schritt sei erfolgreich gewesen und habe das Ende der RAF beschleunigt.