„MEDIKAMENTEN-NOTSTAND!“ – APOTHEKEN SCHLAGEN ALARM!Deutschland muss importieren, um Kranke zu versorgen – Engpässe bei Asthma-, Kinder- und ADHS-Mitteln!

Es ist ein dramatischer Hilferuf aus Deutschlands Apotheken – und er betrifft Millionen Patienten! Im Interview mit Bild am Sonntag warnt der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis, eindringlich vor einem erneut drohenden Medikamentenmangel im kommenden Winter. Die Lage ist ernst, teilweise sogar alarmierend: Bei über 500 Arzneimitteln gibt es bereits Lieferengpässe, bei einigen ist sogar offiziell von einem Versorgungsmangel die Rede. Das bedeutet: In Deutschland selbst sind diese Medikamente nicht mehr verfügbar – und müssen aus dem Ausland importiert werden, um überhaupt noch eine sichere Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können! Besonders betroffen sind Präparate, die für Kinder und chronisch Kranke lebenswichtig sind. Preis nennt beispielhaft das Asthmamittel Salbutamol, das seit über einem Jahr nicht mehr in Deutschland erhältlich ist und aktuell aus Spanien bezogen werden muss. Auch Antibiotikasaft für Kinder ist Mangelware, genauso wie Medikamente für ADHS-Patienten. Die Apotheken tun alles, um die Lücken zu füllen – greifen aber längst auf internationale Notfall-Ressourcen zurück. Und das ist nicht ohne Risiko: „Wir müssen importieren, um die Versorgungssicherheit herzustellen“, so Preis wörtlich. Der Grund für die Misere liegt für den Apothekerverband auf der Hand – und ist ein politisches Versagen mit Ansage: „Deutschland war früher die Apotheke der Welt“, sagt Preis, „heute steht die Apotheke der Welt in China oder Indien.“ Ein erschreckendes Eingeständnis, das zeigt, wie abhängig Deutschland in Sachen Arzneimittel mittlerweile von anderen Ländern ist. Kommt es in Asien zu Produktionsausfällen oder Exportproblemen, bricht die Versorgung in Europa zusammen – eine fatale Entwicklung, gerade in Krisenzeiten. Bei günstigen Medikamenten sei man abhängig von China und Indien, bei innovativen Wirkstoffen von den USA – von medizinischer Eigenständigkeit kann also keine Rede mehr sein. Doch während Fieber- und Erkältungsmittel laut Preis aktuell noch ausreichend vorhanden seien, warnt er vor einer gefährlichen Scheinsicherheit: Die wirklich relevanten Medikamente fehlen – und das nicht erst seit gestern. Die tägliche Realität in den Apotheken sei geprägt von aufwendiger Recherche, Beschaffung, Rückfragen, Rückständen und kreativer Suche nach gleichwertigen Alternativen. Laut Preis benötigt jede Apotheke allein 40 Stunden pro Woche nur für die Organisation fehlender Medikamente – eine Arbeitsleistung, die nicht bezahlt wird, aber den Alltag dominiert. „Unsere Kompetenz ist es, dass wir Therapien anpassen können“, sagt Preis – doch dafür brauche man endlich mehr Beinfreiheit von der Politik. Aktuell seien die Möglichkeiten, Medikamente durch gleichwertige zu ersetzen, stark reglementiert – obwohl sie oft über Leben und Tod entscheiden. Preis fordert deshalb klare gesetzliche Erleichterungen und warnt eindringlich davor, Apotheken weiter unter Druck zu setzen: Sie seien ein unverzichtbarer Teil der Daseinsvorsorge – gerade in Notfällen, wenn keine Stunde zum Warten bleibt. Sorge bereitet dem Apothekenpräsidenten auch der zunehmende Versandhandel mit Medikamenten: Gefälschte Präparate, mangelhafte Qualität, fehlende Beratung – der Onlineverkauf werde zur immer größeren Gefahr. Erst kürzlich warnte sogar die Europäische Arzneimittelbehörde EMA vor einer Flut gefälschter Medikamente, die über internationale Versandwege in Umlauf gebracht werden. Preis appelliert an die Politik, den stationären Apotheken wieder mehr Bedeutung beizumessen – bevor es zu spät ist. Der Medikamentenmangel ist keine Randnotiz mehr – er ist Realität. Und wer heute gesund ist, kann schon morgen zum Opfer eines Systems werden, das nicht mehr liefern kann.


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