Mehrere Anzeigen wegen sexuellen Übergriffen: Armlänge Abstand klappt immer noch nicht in Köln!

 

Köln  – Trotz des nasskalten Wetters haben mehrere Zehntausend “Jecken” in bunter Kostümierung schon heute Vormittag (11. November) die Straßen und Plätze im Umfeld des Domes und der Altstadt für sich erobert. Die Sessionseröffnung ist ein besonderer Einsatztag für die Polizei Köln. Menschenmassen, hoher Alkoholkonsum und aggressive Störenfriede führten zu vielen Einsätzen der Polizei.

Die maximale Besucherzahl auf dem Heumarkt war bereits gegen 10.30 Uhr erreicht. Circa 30 Minuten später war auch der Alter Markt voll ausgelastet. Der Veranstalter ließ aus diesem Grund keine weiteren Personen mehr auf die Platzflächen.

Eine Gewerbetreibende teilte der Polizei gegen 10.30 Uhr mit, dass ihr in der Johannisstraße abgestellter Getränkewagen aufgebrochen worden war. Unbekannte hatten das vor dem Wartesaal am Dom abgestellte Fahrzeug geknackt und daraus 26 “Pittermännchen” gestohlen. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen eines besonders schweren Falls des Diebstahls aufgenommen.

Gegen 13.45 Uhr wurden zwei junge Frauen (beide 23) in der Straße Am Domhof von einem Bierkrug am Kopf getroffen. Die Kerpenerinnen wurden dadurch so schwer verletzt, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Nach ersten Ermittlungen hatte ein Unbekannter den Krug von einer Brüstung in die Menschenmenge geworfen. Noch bevor Einsatzkräfte zugreifen konnten, war der Täter im Gedränge untergetaucht. Die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung dauern an.

Mit zunehmendem Alkoholkonsum hatten auch die Einsatzkräfte der Polizei immer mehr zu tun. Immer wieder mussten die Uniformierten eingreifen, um Streitigkeiten zu schlichten, Pöbeleien zu unterbinden und Einzelpersonen zur Mäßigung zu ermahnen. In einigen Fällen reichten Platzverweise nicht mehr aus. Polizisten nahmen die zumeist alkoholisierten Störer in Gewahrsam.

Gegen 15 Uhr sperrten Kräfte des Ordnungsamtes und der Polizei den Bereich der Zülpicher Straße für weiter zuströmende Karnevalisten ab. Die Auslastung dieses Straßenzuges ließ aus Sicherheitsgründen keinen weiteren Einlass zu. Nachdem sich die Situation entspannt hatte, wurden die Sperren aufgehoben.

Ab 19 Uhr verließen viele “Jecken” die Altstadt und traten die Heimreise an. Gleichzeitig war ein deutlicher Anstieg von Feiernden im Bereich des Zülpicher Viertels und der Ringe zu verzeichnen.

Im Einsatzverlauf wurden bei der Polizei einige Strafanzeigen erstattet. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Körperverletzungs- und Beleidigungsdelikte, um Taschendiebstähle und einem Zahlvorgang mit Falschgeld. Zudem wurden mehrere Anzeigen wegen sexuellen Übergriffen erstattet. In allen Fällen dauern die Ermittlungen an.

Die Polizei ist weiterhin mit starken Kräften flächendeckend im Innenstadtbereich präsent. (he)