#Mittelfranken: Mehrere #Personaldienstleistungsunternehmen in Deutschland #erpresst!

Foto by: Screenshot Twitter Polizeipräsidium Mittelfranken

MITTELFRANKEN. (527) Seit Dezember 2019 gingen mehrere Erpressungsschreiben bei einem Personaldienstleistungsunternehmen mit Sitz in Mittelfranken ein. In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth konnte nun von den Ermittlern der Nürnberger Kriminalpolizei ein dringend tatverdächtiger 42-jähriger Mann in Niedersachsen festgenommen werden.

 

Unter Androhung von schweren gesundheitlichen Schäden oder gar der Tötung von Mitarbeitern des jeweiligen Personaldienstleistungsunternehmens wurde von dem zunächst Unbekannten eine hohe Summe an Bitcoins gefordert. Zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Forderungen war ein erstes Ultimatum bereits abgelaufen.

Es folgten weitere Erpressungsschreiben mit teilweise sehr massiven Drohungen. Auch war zum Teil eine Substanz beigefügt, die die Gefährlichkeit des Täters unterstreichen sollte.

Bei den intensiv geführten Ermittlungen des zuständigen Fachkommissariats der Nürnberger Kriminalpolizei konnten Zusammenhänge mit vier weiteren gleichgelagerten Erpressungen festgestellt werden. Betroffen waren insgesamt fünf verschiedene Firmen in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
Insgesamt gab es zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 drei Wellen von Erpresserschreiben, die teilweise in Norddeutschland abgestempelt waren.
Durch die akribische Arbeit der Ermittler konnte der Aufenthaltsort des Tatverdächtigen schließlich im Heidekreis lokalisiert werden.

In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landeskriminalamt wurde eine Vielzahl von kriminaltechnischen Untersuchungen und Analysen durchgeführt. Die Untersuchung der einigen Schreiben beigefügten Substanz ergab, dass der Stoff alleine nicht explosionsfähig ist, aber als Grundstoff zur Herstellung von Explosivmitteln geeignet ist.

Aufgrund eines durch die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth beantragten Durchsuchungsbeschlusses konnten am 16.04.2020 Nürnberger Kriminalbeamte mit Unterstützung der Ermittler aus Soltau und Hannover die mutmaßliche Wohnung des 42-jährigen Mannes, der dort nicht amtlich gemeldet war, durchsuchen. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial u.a. eine scharfe Schusswaffe, Tarnkleidung, gefälschte Ausweise und Urkunden, chemische Substanzen, die zur Herstellung eines zündfähigen Gemisches verwendet werden können sowie umfangreiche Computer-Hardware aufgefunden. Der dringend Tatverdächtige wurde anschließend nach Nürnberg gebracht. In seiner polizeilichen Vernehmung räumte er die Tatvorwürfe hinsichtlich der Erpressungen der fünf Personaldienstleistungsunternehmen ein.

Aufgrund der Vielzahl der Indizien wurde von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen beantragt und vom Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Nürnberg-Fürth am 17.04.2020 erlassen. Der 42-jährige Beschuldigte sitzt seither in Untersuchungshaft.