Moria: UN-Flüchtlingshilfswerk fordert schnelle Lösung von EU

UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR) in Genf, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der dramatische Lage der Migranten auf der griechischen Insel Lesbos drängt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) Deutschland und die EU zu einer umgehenden Lösung. Die gegenwärtigen Zustände auf Lesbos seien "eine humanitäre Notlage, die ein schnelles und unverzügliches Handeln der europäischen Staaten gemeinsam mit Griechenland erfordern", sagte der Vertreter der UN-Organisation in Deutschland, Frank Remus, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). "Nach Jahren des Scheiterns einer gemeinsamen europäischen Flüchtlingspolitik haben die Länder Europas jetzt die Pflicht, den Menschen auf Lesbos sofort zu helfen und langfristig die Chance zu nutzen, gesamteuropäische Lösungen zu finden", so Remus.

Solche Lösungen seien "nach Ansicht aller Experten möglich". Der UNHCR-Vertreter fügte hinzu: "Die Verhältnisse in Moria waren skandalös und das Camp selbst eine Schande für Europa, unvereinbar mit den europäischen Werten." Es gebe aber engagierte Länder, allen voran Deutschland, die das Problem sähen und an Lösungen mitwirken wollten, sagte Remus. Die Aufnahme von etwa 150 minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen sei "ein Zeichen, dass Deutschland Verantwortung in dieser wichtigen Frage übernimmt".

Foto: UN-Flüchtlingshilfe (UNHCR) in Genf, über dts Nachrichtenagentur