Neue Geldautomaten-Gebühr bringt Sparkassen kaum mehr Geld in die Kassen!

 

 

 

 

 

Berlin – 18. April 2017 – Die neue Geldautomaten-Gebühr der Sparkassen bringt den Instituten nur minimale Zusatzeinnahmen – dafür aber einen erheblichen Imageschaden. Nach Berechnungen des Wirtschaftsmagazins ‘Capital’ (Ausgabe 5/2017; EVT 20. April) in Kooperation mit der Düsseldorfer Unternehmensberatung Barkow Consulting nehmen die betreffenden Sparkassen mit den umstrittenen neuen Automatengebühren für eigene Kunden zusammen allenfalls 20 Millionen Euro jährlich ein. In Relation gesetzt sind das maximal 0,2 Prozent des Vorsteuerergebnisses sämtlicher deutscher Sparkassen.

Die Institute haben sich laut ‘Capital’ mit der neuen Gebühr ein Problem geschaffen, ohne ihre Einnahmeseite wirklich zu stärken. Nachdem bekannt geworden war, dass viele der vor allem kleineren Sparkassen mittlerweile auch bei eigenen Kunden Abhebe-Gebühren verlangen, wurde der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) Georg Fahrenschon öffentlich scharf angegriffen, weil er anfänglich die Gebühr dementiert hatte, da sie nur für bestimmte Kontomodelle gilt.

Die Summe von 20 Millionen Euro ergibt sich, wenn von den 43 Sparkassen, die eigenen Kunden Gebühren berechnen, jene 26 Häuser abgezogen werden, die nur “Mehrfach-Täter” abkassieren. Denn: Laut Zahlen des Bankenverbands gehen die Deutschen im Schnitt nur 2,3 Mal monatlich an den Automaten. Die Gebühr fällt bei den meisten beteiligten Sparkassen aber erst ab der vierten Abhebung im Monat an.

Berücksichtigt man also nur die 17 Institute, die das Entgelt schon beim ersten Geldziehen verlangen, ergibt sich bei einer Durchschnittsgebühr von 37 Cent eine Summe von 19,7 Mio. Euro pro Jahr. Dass die Gebühr bei den 17 Sparkassen nicht für alle Kontomodelle gilt, ist in dieser Zahl noch nicht einmal berücksichtigt; sie liegt also womöglich noch niedriger.

Wirklich Geld verdienen die Banken hingegen über die Erhöhung der Grundgebühren. Geht man davon aus, dass diese zuletzt im Schnitt um etwa 1,50 Euro monatlich gestiegen sind, summiert sich das bei rund 100 Millionen Girokonten auf 1,8 Mrd. Euro im Jahr.