Ökonom verlangt Aussetzung von geplanter Rentenerhöhung

Senioren, über dts Nachrichtenagentur

Freiburg (dts Nachrichtenagentur) – Der Ökonomieprofessor an der Universität Freiburg, Bernd Raffelhüschen, hält es für notwendig, dass die für kommenden Juli beschlossene Rentenerhöhung wegen der Coronakrise kurzfristig ausgesetzt wird. „Wir brauchen ein Rentenmoratorium bis Ende des Jahres“, sagte Raffelhüschen der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe). Erst dann solle die Bundesregierung entscheiden, ob die Rentenerhöhung doch kommt – oder ob sie halbiert werden muss.

Vorgesehen war bisher, dass die Renten zum 1. Juli im Westen um 3,45 Prozent und in den ostdeutschen Bundesländern um 4,2 Prozent steigen. Würde das Vorhaben jetzt aber kurzfristig wegen Corona gestoppt, könnte die Rentenversicherung damit bis Ende des Jahres um drei bis vier Milliarden Euro entlastet werden, so der Ökonom weiter. Erst dann sei klar, wie stark die Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt und folglich der Renteneinnahmen ausfallen. Andernfalls müssten nur die von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und ausfallenden Lohnerhöhungen betroffenen Erwerbstätigen die Last der Coronakrise tragen. Der Rentenexperte sprach sich außerdem für eine grundlegende Rentenform aus. Es sei „höchste Zeit, den schmerzhaften Wahrheiten ins Auge zu sehen“. Aufgrund des demografischen Wandels müssten langfristig die Beiträge steigen, die Renten sinken und das Renteneintrittsalter erhöht werden. „Bleibt das Rentenniveau, wie es ist, dann wird der Beitrag bis 2040 auf 26 bis 27 Prozent steigen – vorausgesetzt, der Bund finanziert den steigenden steuerfinanzierten Zuschuss ohne Probleme. Und was Corona zusätzlich macht, wissen wir erst in zwei bis drei Jahren“, sagte Raffelhüschen der „Bild-Zeitung“.

Foto: Senioren, über dts Nachrichtenagentur


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Kommentare

2 Antworten zu „Ökonom verlangt Aussetzung von geplanter Rentenerhöhung“

  1. Avatar von Anke+Eickhoff
    Anke+Eickhoff

    Frechheit! Der große Teil der Rentner hat sein Leben lang geschuftet und erhält einen Nettobetrag von unter 1000€! Und das ist schon „viel“. Immer mehr können davon nicht mehr leben, deshalb ist eine kleine Erhöhung für die meisten lebenswichtig. Fast alles Menschen, die mehr zur Allgemeinheit beigetragen haben als Sie und Politiker. Kürzen Sie doch mal Ihre Gehälter!

  2. Avatar von asisi1
    asisi1

    Hätte Deutschland doch mehr Macher, statt sogenannter Experten die nur immer warnen!