Ost-Bundesländer bieten Lehrern Land-Zulagen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vier Ost-Bundesländer locken bereits mit Zulagen Lehrkräfte an Schulen in abgelegene Gebiete. Schleswig-Holstein und Niedersachsen planen solche finanziellen Anreize, so eine Umfrage des "Spiegel" in allen 13 Flächenländern. Die höchste Zulage streichen Referendare in Sachsen ein: Sie erhalten seit dem 1. August 1.000 Euro zusätzlich zu ihrem Grundgehalt von 1.500 Euro – sofern sie ihren Dienst außerhalb der Ballungszentren Leipzig und Dresden ableisten und danach mindestens fünf Jahre an einer Schule auf dem Land unterrichten.

Auch fertige Lehrer können dort bis zu 600 Euro mehr im Monat bekommen. Lehrkräfte in Brandenburg erhalten in "Bedarfsregionen" 300 Euro brutto zusätzlich im Monat. Mecklenburg-Vorpommern bietet Bewerbern auf schwer zu besetzende Stellen – auf dem Land, aber auch in der Stadt – im Ausnahmefall die Eingruppierung in eine höhere Erfahrungsstufe an. Sachsen-Anhalt praktiziert ein ähnliches Modell, die Verbesserung kann dort im Einzelfall bis zu 500 Euro brutto im Monat ausmachen. Schleswig-Holsteins Landesregierung will Referendaren an einigen Schulen an der Westküste künftig 250 Euro brutto zusätzlich zahlen. Niedersachsen erwägt eine "Flächenprämie" für Sekundarschullehrer in fünf Modellregionen, die unter chronischem Bewerbermangel leiden. In Nordrhein-Westfalen werden solche Maßnahmen noch diskutiert. Nicht alle finden das gut. "Wir haben im ländlichen Raum viele Lehrkräfte, die seit Jahren unter schwierigen Bedingungen arbeiten", sagt Christian Hoffmann, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen. "Wenn nun ein neuer Kollege für dieselbe Tätigkeit eine Zulage erhält, ist das ungerecht." Er plädiert dafür, auch die etablierten Lehrkräfte finanziell besser zu stellen.