Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Philosoph und Bestseller-Autor Richard David Precht hat die Einführung einer 25-prozentigen Steuer „auf all den Kram, den wir tagein, tagaus online bestellen“, gefordert. „Und dieses Geld sollte den Kommunen für die Strukturentwicklung zur Verfügung gestellt werden“, sagte er dem „Handelsblatt“. Nicht jede Innovation sei ein Fortschritt.
Prechts Ziel: „Ich möchte gerne eine für unsere Demokratie wie unsere Wirtschaft hochproblematische Entwicklung stoppen. Meine Steuer-Idee würde die Zukunft wahrscheinlich lebenswerter machen.“ Der 54-Jährige warnte vor einer totalen Verödung der Innenstädte, die letztlich auch die Gesellschaft an sich bedrohe: „Ich war unlängst seit vielen Jahren wieder in der Innenstadt meiner Heimatstadt Solingen und war entsetzt. In meiner Kindheit war die Fußgängerzone voller qualifizierter Einzelhändler. In den neunziger Jahren rollten die Filialketten das Terrain auf. Mittlerweile steht von drei Läden mindestens einer leer, während die anderen beiden von Ramsch-Boutiquen und Dönerbuden bespielt werden.“ So sei das mittlerweile überall. Prechts Fazit: „Es gibt keinen Grund mehr, am Wochenende in die Innenstadt zu gehen. Darunter wiederum leidet das Gemeinschaftsgefühl.“ Die Mahnung des Philosophen: „Online-Shoppen hat die urbane Kultur zerstört.“ Seine Steuer-Idee könne dazu führen, dass es plötzlich wieder einen echten Einzelhandel gebe, sagte Precht. „Und vor allem mehr Öffentlichkeit und Gemeinsinn.“
Kommentare
Eine Antwort zu „Philosoph Precht will 25-Prozent-Steuer auf Online-Shopping“
Was für ein Schachsinn, viel zu kurz gedacht. Was ist mit den Leuten auf dem Land, dort sind häufig keine Geschäfte in der Nähe, schlechter oder gar kein öffentlicher Nahverkehr! Was ist mit Kranken, Gehbehinderten usw. , sie sind auf online-Käufe angewiesen. Diese Menschen sind ohnehin schon oft stark finanziell belastet. Precht denkt offensichtlich nicht genügend nach!! Note 6!