Pofalla will Abgabe auf Kohlendioxid

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Ronald Pofalla, Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn, fordert die Bundesregierung auf, eine Abgabe auf Kohlendioxid einzuführen. "Wir brauchen starke marktwirtschaftliche Impulse, um den CO2-Ausstoß weiter zu reduzieren", sagte Pofalla dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Man müsse "eine einheitliche und europäische CO2-Bepreisung ernsthaft in Erwägung ziehen", so Pofalla weiter, der auch Co-Vorsitzender der Kohlekommission ist.

Er sieht durch einen Aufschlag etwa auf Benzin und Diesel keine Gefahr für den Industriestandort, sondern "große Chancen für den innovations- und ingenieursgetriebenen Mittelstand", etwa bei der Entwicklung von Produkten, mit denen CO2 eingespart werden könnte. Damit bezieht der Co-Chef der Regierungskommission, die den Kohleausstieg in Deutschland vorbereitet, klare Position in der Debatte um mehr Klimaschutz. Vor allem unionsgeführte Bundesministerien wie Wirtschaft und Verkehr lehnen eine CO2-Bepreisung bisher ab, auch weil sie Bürgerproteste wie in Frankreich fürchten. Sollte Deutschland seine Klimaziele verfehlen, drohen der Regierung hohe Strafzahlungen. Auch darin sieht das Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn ein Argument für eine CO2-Abgabe: "Statt Geld durch Strafzahlungen an Brüssel rauszuwerfen, muss in den Klimaschutz investiert werden", sagte Pofalla dem "Spiegel".