Polizeihochschule voreilig geöffnet – 250 Polizeischüler abgereist

Holstentor in Lübeck, über dts Nachrichtenagentur

Lübeck (dts Nachrichtenagentur) – Während der Lehrbetrieb an deutschen Universitäten weitgehend ruht, ist der Bund mit der Hochschule der Bundespolizei in Lübeck vorgeprescht – und hat nun einen Rückzieher gemacht. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. Am Montag habe die Schule nach sechs Wochen Pause die Ausbildung wieder aufgenommen, zunächst für die Abschlussjahrgänge des gehobenen Dienstes und mit praktischen Übungen wie der simulierten Ausweiskontrolle auf Bahnhöfen, schreibt das Magazin.

Dazu soll die Hälfte der 500 Auszubildenden in die Schule zurückgekehrt sein. Am selben Tag war allerdings ein Erlass der Landesregierung Schleswig-Holstein vom 30. April in Kraft getreten, wonach im Land Lehrveranstaltungen an den staatlichen Hochschulen des Landes noch bis zum 17. Mai weitgehend verboten sind. Auch die schleswig-holsteinische Polizei-Fachhochschule in Altenholz bei Kiel bleibt vorerst geschlossen. Der Bund befürchtete daher, mit seiner Entscheidung, die eigene Ausbildung wieder anlaufen zu lassen, politisch unter Druck zu kommen. Man habe die Lage neu bewertet, hieß es aus der Schulleitung. Am Mittwoch mussten die 250 Bundespolizei-Schüler aus Lübeck wieder abreisen. Wann es weitergeht, ist offen.

Foto: Holstentor in Lübeck, über dts Nachrichtenagentur