Putin-Versteher unter sich!


Eine gefährliche Rückkehr zur alten Denke

Wenn Viktor Orbán öffentlich Angela Merkel lobt, schrillen bei vielen Beobachtern die Alarmglocken. Ausgerechnet der ungarische Ministerpräsident, bekannt für seine Nähe zu Moskau, seine systematische Aushöhlung demokratischer Strukturen und seine ständigen Provokationen gegenüber Brüssel, findet nun anerkennende Worte für die Russlandpolitik der ehemaligen deutschen Kanzlerin. Die Aussage, Merkel habe „in der Russlandfrage recht gehabt“, wirft dunkle Schatten auf die europäische Geschichtsschreibung – gerade in Zeiten, in denen Russland Krieg führt, Grenzen verschiebt und internationales Recht mit Füßen tritt. Es wirkt wie eine gezielte Provokation, ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich für Souveränität, Freiheit und westliche Solidarität einsetzen.


Kalter Pragmatismus statt klarer Kante

Statt das aggressive Verhalten des Kremls deutlich zu benennen und sich klar auf die Seite der Opfer zu stellen, verneigt sich Orbán verbal vor einem politischen Kurs, der jahrelang auf Dialog, Pipeline-Diplomatie und stillschweigende Geschäfte setzte. Ein Kurs, der spätestens mit dem Überfall auf die Ukraine als gescheitert gilt – und dennoch von einem Regierungschef glorifiziert wird, der selbst regelmäßig mit autoritären Regimen flirtet. Merkel steht symbolisch für eine Politik des „Wandel durch Annäherung“, die Russland weder verändert noch gebändigt, sondern im Zweifel sogar gestärkt hat. Orbáns Lob ist deshalb weniger ein Kompliment als vielmehr ein beunruhigendes Signal, wie tief der Wille zu Appeasement in Teilen Europas noch immer verwurzelt ist.


Europa im Zwiespalt

Diese Äußerungen lassen die EU erneut gespalten erscheinen: Während die einen mit harten Sanktionen, Waffenlieferungen und diplomatischer Isolation auf den Kreml reagieren, hofieren andere die Idee, man hätte „es auch anders lösen können“. Es ist der Nährboden für ein gefährliches Narrativ, das Putins Expansion nicht als Angriff, sondern als vermeidbaren Konflikt erscheinen lässt. Gerade jetzt, wo Einigkeit wichtiger denn je wäre, bringen solche Aussagen Dynamik in die falsche Richtung. Wer inmitten eines Angriffskrieges historische Fehlentscheidungen glorifiziert, stellt sich nicht nur auf die falsche Seite der Geschichte – er macht sich zum Lautsprecher eines Zynismus, der Menschenleben gegen geopolitisches Kalkül aufrechnet.


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