Zum Protest gegen Qualfleisch von REWE rufen seit heute Animal Equality und die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt auf. Die internationale Organisation fordert gemeinsam mit kritischen Kund*innen Deutschlands zweitgrößten Lebensmitteleinzelhändler auf, höhere Tierschutzvorgaben in der Hühnermast einzuführen. Mit der Europäischen Masthuhn-Initiative könnte REWE glaubhaft gegen Tierleid vorgehen, anders als mit bisherigen halbherzigen Tierschutzversprechen. Untermauert wird die Kritik von Undercover-Aufnahmen aus einem Stall des bekannten REWE-Zulieferers Wiesenhof.
”Aktuell plant REWE den Umfang des Premiumangebots bei Hühnerfleischprodukten zu erhöhen. Die Veränderung der Produktauswahl hat jedoch für die restlichen Hühner, die für REWE gezüchtet werden, keinerlei Folgen und ändert nichts an ihrem tristen und qualvollen Leben”, so Sharon Nunez, Gründerin und Präsidentin von Animal Equality. “Das durchschnittliche Niveau von REWE liegt weit unter dem der Europäischen Masthuhn-Initiative. Besonders die Verwendung von überzüchteten Hühnerrassen verursacht zur Zeit am meisten Leid. Aufgrund ihrer Züchtung auf besonders schnelle Gewichtszunahme kommt es zu unausweichlichen Krankheiten und Verletzungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Knochendeformationen. Mit der Europäischen Masthuhn-Initiative könnte REWE genau diese und weitere Probleme angehen und damit die Lebensbedingungen aller Hühner in der Mast signifikant verbessern. Andere Lebensmitteleinzelhändler wie Aldi, Globus, Tegut und Norma haben sich bereits zur Umsetzung verpflichtet und zeigen, dass eine solche Veränderung möglich ist. Warum genau stellt sich also ausgerechnet die REWE Gruppe, die stets mit Verantwortungsbewusstsein und Nachhaltigkeit wirbt, gegen eine solche zukunftsweisende Verbesserung für die Tiere?” Animal Equality mobilisiert derzeit Verbraucher*innen, mehr Tierschutz von REWE einzufordern. Auf www.animalequality.de/kampagnen/rewe-dein-tierleid informiert die Organisation über die tierquälerischen Zustände, die mit REWE-Hühnerfleisch einhergehen. Dort kann man sich auch der Forderung an REWE anschließen. Animal Equality hat zudem in den kommenden Wochen online Aktionen geplant. Aufnahmen aus Stall von Wiesenhof-Zulieferer zeigen leidende Tiere Die Undercover-Aufnahmen stammen aus dem Betrieb eines Vertragspartners von Wiesenhof. Als größter Produzent von Hähnchenfleisch in Deutschland werden Produkte von Wiesenhof großflächig vertrieben, u. a. bei REWE. Zu sehen sind u. a. Hühner, die sich aufgrund ihres massiven Muskelwachstums kaum auf den Beinen halten, bzw. nicht mehr aufstehen können. Animal Equality hat die Aufnahmen der Undercover-Recherche auch an REWE gesendet – bis heute bleibt REWE eine Reaktion darauf schuldig. Tierleid hat System in der Nutztierindustrie, sogenannte Masthühner leiden besonders unter Überzüchtung, trostlosen und überfüllten Ställen sowie stressvollen Betäubungsmethoden vor der Schlachtung. In Umfragen wünscht sich die Mehrheit der Bevölkerung jedoch regelmäßig bessere Haltungsbedingungen für landwirtschaftlich genutzte Tiere. Hühner aus der Mast machen mehr als 80 % der geschlachteten Landtiere aus. Jährlich sind das mehr als 620 Millionen Tiere. Animal Equality kritisiert faulen Deal der Supermärkte Die in der Initiative Tierwohl organisierten Einzelhandelsunternehmen – darunter auch REWE – haben kürzlich angekündigt, künftig mehr Produkte der »Haltungsform«-Stufen 3 und 4 anzubieten. Das sieht Animal Equality jedoch als Versuch, günstig um das Thema Tierschutz in der Hühnermast herumzukommen. “Damit gehen die Unternehmen eine kleine Investition ein, die sich letztendlich nur auf wenige Tiere auswirkt und geben die Verantwortung an die Verbraucher*innen weiter, welche die Unterschiede zwischen den Produkten aufgrund mangelnder Transparenz oft nicht voll einordnen und die Preisunterschiede damit nicht nachvollziehen können”, kommentiert Sharon Nunez, Präsidentin von Animal Equality. “Deshalb fordern wir REWE und andere Supermärkte dazu auf, das Tierschutzniveau für alle Tiere auf einen neuen, einheitlichen Mindeststandard anzuheben.” Die Europäische Masthuhn-Initiative Die Europäische Masthuhn-Initiative wurde von Animal Equality und 29 weiteren Organisationen ins Leben gerufen, um den größten Missständen in der Hühnermast entgegenzuwirken. Insbesondere die Überzüchtung für ein Turbo-Wachstum schränken die üblichen »Tierwohl«-Initiativen kaum ein. Mehr als 400 Unternehmen weltweit haben bereits zugesagt, die Kriterien der Initiative als neue Mindeststandards umzusetzen. Im europäischen Vergleich zeigt sich der deutsche Lebensmitteleinzelhandel zögerlich, während in Frankreich bereits alle großen Ketten die Initiative unterstützen. Hierzulande hat ALDI – wie einst beim Auslisten von Käfigeiern – den ersten Schritt gemacht. Nun müssen REWE und andere mitziehen, wenn sie es ernst meinen mit dem Tierschutz.
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Über Animal Equality Animal Equality ist eine internationale Organisation, die gemeinsam mit Gesellschaft, Politik und Unternehmen daran arbeitet, Grausamkeit in der Massentierhaltung zu beenden. Neben Deutschland ist Animal Equality in Großbritannien, den USA, Italien, Spanien, Mexiko, Indien und Brasilien aktiv. Mehr erfahren Sie auf https://animalequality.de. |
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»REWE-Qualfleisch? Ohne mich!« Tierschutz-Protest gegen Deutschlands zweitgrößten Lebensmittelhändler!
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