Rüsselsheim – Es ist ein Hilferuf, der kaum lauter sein könnte: Die Mitarbeitenden der Hasengrundschule in Rüsselsheim schlagen in einem internen Brandbrief Alarm – „Wir sind am Ende!“, heißt es gleich zu Beginn. Was folgt, ist ein schonungsloses Protokoll des Verfalls, das erschütternde Einblicke in den Alltag an einer deutschen Grundschule gibt, die zur Dauerbaustelle verkommen ist. Seit einem verheerenden Brand vor drei Jahren kämpfen Lehrkräfte, Schüler und Eltern mit katastrophalen Bedingungen – doch während die Stadt beschwichtigt, liegen im Kollegium längst die Nerven blank. Provisorien wurden zur Dauerlösung, Klassenzimmer zu Abstellkammern, Flure zu Notausgängen – und die Unterrichtsqualität leidet massiv. Doch damit nicht genug: Jetzt wurde auch noch ein akutes Rattenproblem öffentlich, das für Entsetzen bei Eltern und Kindern sorgt. Sichtungen der Nager im Pausenhof, in Lagerräumen und sogar nahe der Essensausgabe belegen, dass sich die Hygiene-Situation dramatisch verschlechtert hat – während die Stadtverwaltung lediglich von „punktuellen Maßnahmen“ spricht. Für viele Mitarbeitende ist das ein Schlag ins Gesicht. Der Brandbrief beschreibt eindrucksvoll, wie Lehrerinnen und Lehrer unter permanentem Lärm, Enge, Schmutz, baulichen Mängeln und Überforderung zusammenbrechen – physisch wie psychisch. Die Schulleitung schweigt zu den Vorwürfen, während sich das Kollegium offen im Stich gelassen fühlt. Von Raumlüftung bis Toilettenzustand, von Schulmaterialien bis Sicherheit – überall wird improvisiert, geflickt, ignoriert. Besonders tragisch: Die Kinder sind die Leidtragenden, lernen unter Bedingungen, die mancherorts an Krisengebiete erinnern. Eltern äußern ihr völliges Unverständnis, viele sprechen von einem „Bildungsnotstand vor der Haustür“ und fordern schnelle, transparente Lösungen. Doch aus dem Rathaus kommen bislang nur vage Ankündigungen, keine konkreten Zeitpläne. Die Folge: Frust, Wut, Verzweiflung – und das Gefühl, dass Bildung in Rüsselsheim keine Priorität mehr hat. Der Fall Hasengrundschule ist kein Einzelfall, sondern ein Symbol für den dramatischen Sanierungsstau an vielen deutschen Schulen, für politische Untätigkeit, für kaputtgesparte Bildungsbudgets. Während von „Chancengleichheit“ und „digitaler Transformation“ die Rede ist, versagt die Realität an der einfachsten Aufgabe: ein funktionierendes, sicheres und hygienisches Lernumfeld zu schaffen. Der Brandbrief ist kein Protest mehr, sondern ein Aufschrei. Und wenn die Verantwortlichen nicht endlich handeln, wird sich die Frage stellen: Wie viele Lehrkräfte müssen noch aufgeben, wie viele Kinder noch benachteiligt werden, bevor man erkennt – diese Schule brennt, nicht nur baulich, sondern im Herzen unseres Bildungssystems.
Rüsselsheim: „WIR SIND AM ENDE!“ – BRANDBRIEF AUS DER HASENGRUNDSCHULE ENTHÜLLT UNHALTBARE ZUSTÄNDE: RATTEN, RAUMNOT, PSYCHISCHE BELASTUNG – UND DIE STADT BESCHWICHTIGT!
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