Sachsen-Anhalt: Erste Facharbeiter aus Afghanistan werden mit LKW im neuen Jahr 2021 eingeschleust!

Der betroffene LKW

Am Donnerstag, den 7. Januar 2021 wurde die erste LKW-Schleusung im neuen Jahr in Sachsen-Anhalt aufgedeckt. Ein 60-jähriger, moldauischer LKW-Fahrer hielt für eine Rast am Parkplatz Petersberg, an der Bundesautobahn 14 an. Während er die Scheiben seines Fahrzeuges reinigte, nahm er Klopfzeichen sowie mehrere Stimmen von seinem Sattelauflieger wahr. Er bat daraufhin einen weiteren LKW-Fahrer, die Polizei zu verständigen. Die angerufene Polizeiinspektion Halle informierte daraufhin um 14:00 Uhr die zuständige Bundespolizei. Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei verlegten zum Ereignisort und öffneten die verplombte Ladefläche. Darauf befanden sich neben geladenen Büromöbeln auch drei Männer im Alter von 16, 20 und 23 Jahren. Die drei Afghanen befanden sich alle glücklicherweise in guter gesundheitlicher Verfassung, konnten aber keine Aufenthalts-legitimierenden Papiere vorweisen. Der Fahrer wurde für die weitere strafprozessuale Bearbeitung zum Bundespolizeirevier Halle und die drei Geschleusten nach Magdeburg gebracht. Der LKW wurde durchsucht und die Einsatzkräfte stellten zwei Handys sicher. Wie auch in den insgesamt 14 festgestellten Behältnisschleusungen im vergangenen Jahr ist davon auszugehen, dass die Männer den LKW ab Rumänien genutzt haben und damit unerlaubt nach Deutschland eingereist sind. Hierbei lagen sie über den gesamten Zeitraum auf der Ladung. Die Vernehmung des LKW-Fahrers ergab keine Anhaltspunkte, dass er von der Schleusung gewusst hatte. Somit erhärtete sich der Straftatverdacht gegen ihn wegen des Einschleusens nicht und er konnte die Dienststelle wieder verlassen. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurden auch die afghanischen Staatsbürger nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde an entsprechende Einrichtungen übergeben, wobei der Minderjährige in einer Kinder- und Jugendnotunterkunft untergebracht wurde. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen Einschleusens von Ausländern sowie drei weitere Strafverfahren wegen der unerlaubten Einreisen eingeleitet.

 

Bundespolizeiinspektion Magdeburg