Die Gruppe „Canadian Frontline Nurses“ hat am Montag in allen zehn Provinzen Kanadas Proteste gegen den Impfpass organisiert. Die Organisatoren erklärten, sie wollten sich gegen das wehren, was sie als „tyrannische Maßnahmen und staatliche Willkür“ bezeichneten. Zuvor wurde ein Corona-Impfpass auf Anordnung des Provincial Health Officer (PHO) für den Zugang zu bestimmten Veranstaltungen, Dienstleistungen und Unternehmen als verpflichtend eingeführt. Dutzende von Demonstranten versammelten sich am Montag als Teil der landesweiten Protestaktion vor dem Krankenhaus in Toronto. Dabei trafen sie auf einen Gegenprotest und lieferten sich verbale Auseinandersetzungen. Während ein Impfgegner und Feuerwehrmann darauf plädierte, sie wollten nur die Wahlfreiheit haben dürfen, ob sie sich impfen lassen oder nicht, sah ein Notarzt des Krankenhauses den Protest als „Schändung“ der heiligen Arbeit der Ärzte und Krankenschwestern. Der kanadische Premierminister Doug Ford kritisierte die Proteste der Impfkritiker und nannte sie „egoistisch, feige und rücksichtslos“. „Unsere Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben so viel geopfert, um uns alle während dieser Pandemie zu schützen“, twitterte Ford am Sonntag. „Sie verdienen diese Art der Behandlung nicht – nicht jetzt, nicht jemals. Lasst unser Gesundheitspersonal in Ruhe.“ Bis zum 24. Oktober müssen alle Kanadier ab 12 Jahren vollständig geimpft sein, wenn sie in einem Restaurant, egal ob drinnen oder draußen, speisen wollen oder zum Beispiel an einer Hochzeit mit mehr als 50 Gästen teilnehmen möchten.