Was wie eine routinierte Haushaltsrede im Stadtparlament begann, entpuppte sich als Offenbarungseid eines überforderten Oberbürgermeisters. Patrick Burghardt (CDU), einst gefeiert, heute zunehmend umstritten, präsentierte den Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 – mit einem gewaltigen Defizit. Wieder einmal klafft ein tiefes Loch in der Stadtkasse, und wieder einmal bleiben klare Sanierungskonzepte aus. Die kommunale Realität: hohe Schulden, noch höhere Erwartungen – und ein Stadtoberhaupt, das offenbar den Überblick verloren hat. Der Haushalt entgleitet, während die Stadt unter der Last zusammenzubrechen droht.
Besonders bitter: Der Bürger kennt das Spiel schon. Bereits beim Hessentag trieb Burghardt die Stadtfinanzen auf ein Rekordhoch, nur um sich danach Richtung Landesregierung zu verabschieden. Jetzt ist er zurück – und mit ihm die altbekannten Probleme. Der Kommunale Rettungsschirm, eigentlich zur Stabilisierung gedacht, wirkt wie ein Pflaster auf einer offenen Wunde. Burghardts Rückkehr wirkt zunehmend wie ein politischer Rückfall, den die Rüsselsheimer teuer bezahlen. Dass er erneut ins Amt gewählt wurde, entpuppt sich mehr und mehr als Fehlentscheidung mit langfristigen Folgen.
Der Vorwurf steht im Raum: Wer nie in der freien Wirtschaft Verantwortung getragen hat, der kann auch keine Kommune solide führen. Während andere Städte auf Sparkonzepte, Digitalisierung oder nachhaltige Strukturpolitik setzen, versinkt Rüsselsheim in finanzpolitischem Stillstand. Haushaltskompetenz? Fehlanzeige. Transparente Prioritäten? Nicht zu erkennen. Stattdessen betreibt Burghardt Symbolpolitik ohne Substanz. Die Bürgerinnen und Bürger spüren die Folgen schon jetzt – in maroder Infrastruktur, wachsendem Misstrauen und der düsteren Aussicht auf weitere Sparmaßnahmen. Ein Oberbürgermeister, der Verantwortung nur verwaltet, aber nicht übernimmt.
