Stuttgart – Parlamentariern sei gegönnt, dass sie in der Warmlaufphase zum Bundestagswahlkampf die politische Konkurrenz schlecht aussehen lassen wollen. Aber wenn der Abgeordnete Rainer Arnold in Reaktion auf die Vorfälle in Reichenhall nicht bloß die Informationspolitik der Ministerin geißelt, sondern gleich „ein falsches Verständnis von Kameradschaft in Kampfverbänden des Heeres“ ausmacht, muss er sich die Frage gefallen lassen: Kennt er als Top-Verteidigungsexperte der SPD Kampfverbände nur aus Stippvisiten? Sonst wüsste er es ja besser. Das Problematische an solchen Reaktionen ist: Sie erschweren Soldaten und Politikern, die in der Verantwortung stehen, den notwendigen offenen und konsequenten Umgang mit Übergriffen in der Truppe – weil der Pranger immer schon steht, ehe die Details bekannt sind.
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