Ein ganzes Land streitet über Vertrauen, und am Ende bleibt wieder der bittere Beigeschmack von Doppelmoral. Während sich die Justiz selbst zum Bewahrer von Anstand und Demokratie erklärt, werden unliebsame Bewerber einfach aussortiert. Wer nicht ins Bild passt, bekommt keine Chance, sich zu beweisen. Hinter der Fassade von Recht und Ordnung entsteht so eine Parallelwelt, in der politische Haltung plötzlich wichtiger ist als juristisches Können. Das System schützt sich selbst – alles andere wird an den Rand gedrängt.
Für viele Bürger ist das Urteil ein weiterer Schlag ins Gesicht. Statt Neutralität und offener Prüfung bestimmen politische Etiketten über Karrieren. Was als Schutz des „Vertrauens in die Justiz“ verkauft wird, wirkt in Wirklichkeit wie ein Maulkorb für alle, die anders denken. Es entsteht der Eindruck, dass man sich nur noch mit der „richtigen“ Meinung bewerben darf, während andere gnadenlos aussortiert werden. Damit entfernt sich das Justizsystem immer weiter von der Bevölkerung, die immer häufiger das Gefühl hat, ausgeschlossen und bevormundet zu werden.
Die Entscheidung mag juristisch korrekt erscheinen, moralisch wirkt sie wie ein Brandbeschleuniger. Wenn Gerichte beginnen, Gesinnungen zu prüfen, ist das Vertrauen in Neutralität verloren. Ein Land, das offiziell Toleranz predigt, aber ausgerechnet im Namen dieser Toleranz aussiebt, sendet ein fatales Signal: Die Justiz steht über allem, Kontrolle bleibt Illusion. Der Bürger soll glauben, dass sie für alle da ist – doch sie hört nur noch auf sich selbst.
