+++ Sondermeldung +++ Deutlicher Anstieg von #Altersarmut in Deutschland – plus 215.000 Betroffene innerhalb eines Jahres!

Die Zahl der Rentner und Pensionäre, die in Deutschland als 
armutsgefährdet gelten, ist in den letzten Jahren deutlich 
angestiegen. Laut neuesten, bisher unveröffentlichten Zahlen des 
Statistischen Bundesamts stieg die Zahl im Jahr 2017 um 215.000 auf 
3,2 Millionen Menschen an. Darüber berichtet das ARD-Magazin Monitor 
(heute, 21:45 Uhr im Ersten), dem die Zahlen vorliegen. Aktuellere 
Zahlen aus den Jahren 2018 und 2019 liegen bisher noch nicht vor. 

Während 2010 noch 14 Prozent der Rentner und Pensionäre durch Armut 
gefährdet waren, stieg ihr Anteil im Jahr 2017 auf 18,7 Prozent. 
Damit ist in keiner der von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen der
Zuwachs so groß wie bei Rentnern und Pensionären. Seit 2010 beträgt 
er über 33 Prozent. Das entspricht einer Zunahme von 803.000 
Menschen.

Als armutsgefährdet gilt laut Statistischem Bundesamt, wer als 
Alleinstehender über ein Einkommen von maximal 13.628 Euro im Jahr 
verfügt. 

Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht von Wirtschaftsexperten in 
den nächsten Jahren verschärfen. "Altersarmut wird in den nächsten 10
bis 15 Jahren noch mal sehr, sehr deutlich zunehmen, weil wir immer 
mehr Menschen haben, die zu geringen Löhnen arbeiten oder in Teilzeit
oder unterbrochene Erwerbsbiografien haben", sagt der Leiter des 
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher 
gegenüber MONITOR. Um der Altersarmut zu entgehen, sei bei einer 
Vollzeitbeschäftigung zumindest ein Stundenlohn von zwölf Euro 
erforderlich, errechnet das Institut. Seit 1. Januar 2020 liegt der 
Mindestlohn in Deutschland bei 9,35 Euro.