Spahn blickt "sehr skeptisch" auf russischen Impfstoff

Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich "sehr skeptisch" zum Corona-Impfstoff aus Russland geäußert. "Wir wissen zumindest Stand jetzt, dass es keine Phase-3-Studien gegeben hat, also klinische Erprobungen auch in der Breite mit Tausenden Probanden", sagte Spahn am Mittwoch im Deutschlandfunk. Es gehe nicht darum Erster zu sein, sondern die Studien sauber zu gestalten.

Würde ein Impfstoff an Millionen getestet und dann etwas schief gehen, würde der Akzeptanz des Impfens "der Tod" angetan, so der Gesundheitsminister. Spahn äußerte sich auch zu den zuletzt deutlich gestiegenen Infektionszahlen in Deutschland. Die am Mittwoch vom Robert-Koch-Institut gemeldete höchste Fallzahl seit Anfang Mai sei "besorgniserregend". Von einer zweiten Welle spricht Spahn allerdings nicht – dieser Begriff erwecke den Eindruck, "es gäbe Phasen, wo kein Virus da ist, und dann wieder Phasen, wo das Virus da ist", so Spahn. Wichtig sei aber wahrzunehmen, dass dieses Virus da sei und dass es sich da ausbreite, wo es ihm zu leicht gemacht werde.

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