Übergriffe auf Sanitäter meistens von Patienten

Rettungswagen in Hamburg, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Immer wieder gibt es Berichte über verbale und körperliche Angriffe auf Sanitäter, nun kommt heraus, dass diese am häufigsten von den Patienten ausgehen. Das habe eine Untersuchung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ergeben, für die Angaben von 425 Mitarbeitern von DRK-Rettungsdiensten ausgewertet wurden, wie der "Spiegel" berichtet. In fast vier Fünftel der Fälle waren es demnach die Patienten selbst, die ihre Helfer attackierten.

Am allerhäufigsten waren dabei Beschimpfungen und Beleidigungen, 91,1 Prozent der befragten Retter gaben an, entsprechende Erfahren gemacht zu haben. 55,3 Prozent hatten bereits Androhungen von Gewalt erlebt. Der Anteil der tätlichen Übergriffe betrug 14,4 Prozent. Verbale Gewalt wie Beleidigungen und Beschimpfungen kommen bei fast jedem Fünften (18,4 Prozent) sogar mindestens ein bis zwei Mal pro Woche vor. Darüber hinaus kam es innerhalb der untersuchten zwölf Monate zu folgenden Attacken: Einschüchterung (40 Prozent), Schlagen/Treten (32,7 Prozent), Schubsen (31,5 Prozent), Anspucken (29 Prozent), Beißen/Kratzen (12 Prozent), verbale sexuelle Belästigung (10,6 Prozent), Androhung von Waffengewalt (4,7 Prozent) oder sexuelle Belästigung (3,1 Prozent). "Die Ergebnisse sind erschreckend. Wir müssen leider feststellen, dass Beleidigungen, Beschimpfungen und auch körperliche Übergriffe mittlerweile zum Alltag im Rettungsdienst gehören", sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. Sie spricht sich dafür aus, Rettungsdienst-Mitarbeiter noch besser für solche Situationen zu schulen und Straftäter konsequent zu verfolgen.

Foto: Rettungswagen in Hamburg, über dts Nachrichtenagentur