Umfrage: Mehrheit erwartet durch E-Patientenakte bessere Behandlung

Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Mehrheit der Deutschen erwartet durch die Einführung einer elektronischen Patientenakte eine bessere medizinische Behandlung. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH), über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben) berichten. Demnach halten es 72 Prozent der Befragten für sinnvoll, dass dadurch alle Behandler auf demselben Kenntnisstand sind und Doppeluntersuchungen vermieden werden.

46 Prozent der Befragten befürchteten jedoch, dass Nichtberechtigte sich Zugang zu den Patientendaten verschaffen könnten. Gut jeder Zweite (53 Prozent) wolle jedoch den digitalen Zugriff seiner Daten auf bestimmte Ärzte und Befunde beschränken, heißt es in der Studie weiter. 27 Prozent der Befragten wollten die digitale Sammlung von Daten verweigern, da ihnen das Missbrauchspotenzial zu hoch sei. Fast zwei Drittel (71 Prozent) der Befragten würden ihre Daten aber für Forschungszwecke zur Verfügung stellen, heißt es in der Studie, über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Die Bundesregierung hat bereits einen Gesetzentwurf zum Schutz der Patientendaten eingebracht, der am Mittwoch in der ersten Lesung im Bundestag diskutiert wird. Ziel ist es, dass die Krankenkassen ab 2021 Patienten eine elektronische Patientenakte zur Verfügung stellen können, auf der Befunde, Arztberichte, Röntgenbilder oder auch der Impfausweis gespeichert werden. Gesundheitsdaten könnten "insbesondere der Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel und Medizinprodukte einen großen Nutzen bringen", sagte BAH-Hauptgeschäftsführer Hubertus Cranz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Arzneimittel-Hersteller wünschten sich deshalb, im Zuge des Patientendaten-Schutz-Gesetzes ein Antragsrecht für freiwillig gespendete Daten. "Arzneimittel-Hersteller sind mit die stärksten Forschungsakteure und sollten daher auch ein Antragsrecht erhalten", so der BAH-Hauptgeschäftsführer.

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