Unternehmen sollen künftig online mit Behörden kommunizieren können

Computer-Nutzerin, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unternehmen sollen in Zukunft online mit Behörden kommunizieren können. Das ist die Idee des digitalen Unternehmerkontos, das an diesem Dienstag in der Bundeshauptstadt Berlin von den Bundesländern Bayern und Bremen offiziell vorgestellt wird, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Beide Länder haben das einheitliche Unternehmerkonto federführend für Bund und Länder entwickelt, sagte Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach.

Das neue System soll Firmen bundesweit als zentraler Einstiegspunkt für die Kommunikation mit Behörden dienen. Die Länder nutzen dazu die seit Jahrzehnten in der Steuerverwaltung genutzte Elster-Technologie. Über Elster wickeln Firmen und Bürger mittlerweile den Großteil ihrer Kontakte mit dem Fiskus ab. Auch außerhalb der Steuer wird die Technologie erfolgreich eingesetzt, beispielsweise bei den Corona-Hilfen des Bundes. Jetzt soll sie auf Behördenkontakte jeglicher Art erweitert werden. Unternehmen können sich dann mit Hilfe ihrer Elster-Zertifikate bei Online-Diensten anmelden, Anträge authentifiziert ausfüllen, absenden und Bescheide der angebundenen Verwaltungsleistungen über ein zentrales Postfach empfangen. Für die Firmen entsteht so eine hohe Flexibilität: Sie können bis zu 200 unterschiedliche Zertifikate beantragen und unter den Mitarbeitern verteilen. Elster ermöglicht zudem die flexible Anbindung bestehender Lösungen in Bund, Ländern und Kommunen. Vorhandene Infrastrukturen können mit der Elster-Identität auf unterschiedliche Weise verknüpft und grundsätzlich weiterverwendet werden. Außerdem kann das Konto nicht nur von Unternehmen, sondern auch von anderen Organisationen wie Vereinen oder sogar Behörden selbst genutzt werden. Zunächst laufen Pilotprojekte. Dazu stehen mehrere Dutzend Onlinedienste in NRW, Bremen, Bayern und des Bundes zur Verfügung. Die Zahl soll bis Ende des Jahres deutlich erhöht werden. Baden-Württemberg und Sachsen sollen als nächstes angeschlossen werden. Im Herbst ist die Freischaltung der Schnittstelle für Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt geplant.

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