Untreue-Verdacht: Millionenschaden bei Charité-Tochter CFM

Sieben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Charité Facility Management GmbH (CFM) werden verdächtigt, mehrere Millionen Euro veruntreut zu haben.

Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Berlin beträgt die Schadenssumme 7 bis 10 Millionen Euro. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Redaktion rbb24 Recherche hervor. Grundlage sei das Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, das inzwischen zur weiteren Auswertung an das Landeskriminalamt (LKA) Berlin übersandt wurde.

Die Vorwürfe waren bereits 2021 bekannt geworden. Es ging unter anderem um Vergaberechtsverstöße und nachdatierte Angebote und Rechnungen. Damals wurde auch ein Mitglied des Charité-Vorstands informiert. Das Unternehmen hatte in der Folge eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Untersuchung der Vorwürfe beauftragt, die jedoch nur einzelne Compliance-Verstöße feststellte. Ein erstes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde noch im Dezember 2021 nach nur wenigen Monaten wieder eingestellt.

Im Sommer 2022 wurde das Ermittlungsverfahren aufgrund neuer Recherchen des rbb wieder aufgenommen. Die CFM gehört zu 100 Prozent der Charité und übernimmt sämtliche nicht-medizinischen Dienstleistungen für Europas größtes Universitätsklinikum.

Die Charité teilte auf Anfrage mit, dass die interne Revision weitere Untersuchungen fortlaufend vorangetrieben habe: “Die dabei erlangten Ergebnisse wurden eigeninitiativ der Staatsanwaltschaft übergeben. Aus Respekt vor den weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft kann zu Ihren weiteren Fragen derzeit keine Stellung genommen werden.” Seit 2022 würde die CFM auch durch die interne Revision der Charité geprüft.

Rundfunk Berlin-Brandenburg

rbb24 Recherche exklusiv