Sumy, Ukraine – Am Morgen des Palmsonntags, dem 13. April 2025, wurde die nordostukrainische Stadt Sumy von einem schweren russischen Raketenangriff erschüttert. Zwei ballistische Raketen schlugen im Stadtzentrum ein, töteten mindestens 32 Menschen, darunter zwei Kinder, und verletzten 84 weitere, wie der ukrainische Notfalldienst mitteilte. Die Attacke, die als eine der schwersten in diesem Jahr gilt, traf zahlreiche Zivilisten, die sich auf den Weg zu den Feierlichkeiten des christlichen Feiertags gemacht hatten.
„An diesem strahlenden Palmsonntag hat unsere Gemeinde eine schreckliche Tragödie erlitten“, schrieb der geschäftsführende Bürgermeister Artem Kobsar auf sozialen Medien. Die Raketen zerstörten Gebäude, darunter das Kongresszentrum und Teile der Staatlichen Universität Sumy, sowie Autos und einen Trolleybus. Bilder zeigen brennende Wracks, Leichen auf den Straßen und verzweifelte Rettungskräfte, die inmitten der Trümmer nach Überlebenden suchten.
Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte den Angriff „schrecklich“ und betonte, dass die Raketen gezielt Zivilisten trafen, die sich auf Straßen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden befanden. „Russland will diesen Terror“, sagte er und forderte mehr internationalen Druck auf Moskau, um den Krieg zu beenden. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von einem „Kriegsverbrechen“ und „absolutem Bösen“.
Internationale Reaktionen folgten prompt. Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte den „barbarischen Angriff“ scharf und betonte, dass Russland seinen Krieg „erbarmungslos fortsetzt“. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sah in der Attacke einen Beweis für Russlands Missachtung des Völkerrechts und forderte „energische Maßnahmen“, um eine Waffenruhe durchzusetzen. Auch die USA und der EU-Ratspräsident António Costa brandmarkten den Angriff als „verbrecherisch“.
Die Stadt Sumy, nur 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, ist seit Wochen Ziel verstärkter Angriffe, nachdem ukrainische Truppen aus der russischen Region Kursk zurückgedrängt wurden. Experten warnen vor einer möglichen neuen Offensive in der Region. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko warf Russland vor, bewusst Zivilisten ins Visier zu nehmen.
Während Rettungseinsätze in Sumy andauern, bleibt die Stadt in Trauer. Die Weltgemeinschaft steht vor der Frage, wie auf diese eskalierende Gewalt reagiert werden kann, während der Krieg in der Ukraine unvermindert weitergeht.