Waldverband lehnt Verbleib von Totholz im Wald ab und wirft Bundesregierung vor, Schäden zu unterschätzen

Hans-Georg von der Marwitz, CDU-Abgeordneter im Bundestag und Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, fordert vor dem Waldgipfel über zwei Milliarden Euro Nothilfen für die Waldbesitzer, um Schadholz zu räumen und aufzuforsten.

Die Wälder nicht zu bewirtschaften und sie stattdessen sich im eigenen Ökosystem erholen zu lassen, sieht er nicht als Option, sagte von der Marwitz am Mittwoch im ARD-Mittagsmagazin. Die Frage sei, wie bewirtschaftet werde: “In Reinkulturen liegt keine Zukunft.”

In einem ausgewogenen Verhältnis in Dauerkulturen könne man das eine mit dem anderen verbinden. Einerseits müsse man den Wirtschaftswald im Blick haben, “andererseits auch die Ökosystemleistungen, die der Wald für uns als Gesellschaft bringt, die wir alle gerne anpreisen, aber keiner ist bereit, letztlich auch für diese Ökosystemleistungen zu bezahlen”, so von der Marwitz.

Der Waldbesitzer betont: “Wir haben unglaubliche Holzmassen auf dem Markt, die nicht nur auf den Preis drücken, sondern wir haben zum Teil nicht die technischen Mittel und Voraussetzungen, um das Holz in diesen Größenordnungen bergen zu können.”

Die Schätzungen der Bundesregierung, die momentan von 70 Millionen Festmetern Schadholz ausgeht, hält er für unrealistisch. Er sei “durch die Bundesländer gereist, denen besonders dramatisch die Bilder vor Augen stehen und ich muss sagen, es wird bei weitem mehr sein.” Das Thema Holz werde Deutschland noch Jahre beschäftigen. “Mit einer Entspannung auf dem Holzmarkt können wir erstmal nicht rechnen”, so von der Marwitz.

 

Rundfunk Berlin- Brandenburg