Schorndorf steht unter Schock. Wo sonst Glühweinduft und Kinderlachen die dunklen Nächte erhellen, liegen verbrannte Bretter, zerstörte Dekorationen und enttäuschte Hoffnungen. Der idyllische Weihnachtsmarkt, Symbol für Gemeinschaft und Besinnlichkeit, wurde in der Nacht zu einem Schauplatz des blanken Hasses. Wer immer dieses Feuer gelegt hat, wollte nicht nur Hütten vernichten, sondern das Herz eines ganzen Ortes treffen. Der Winterhimmel über Schorndorf glühte in gespenstischem Rot, während Einwohner fassungslos an Absperrungen standen – ein Bild des Entsetzens über eine Tat, die jedes menschliche Maß sprengt.
Die Anwohner sprechen von einem Albtraum, von zerstörter Tradition und geschändeter Heimat. Der vertraute Platz, wo Familien sich jedes Jahr auf das Fest der Liebe einstimmen, ist nun von Brandgeruch erfüllt. Es riecht nach Rauch, nach verbrannter Hoffnung und nach Wut. Etwas, das Menschen über Generationen liebevoll aufgebaut haben, wurde in Minuten vernichtet – von skrupellosen Tätern, deren zerstörerische Lust kaum zu begreifen ist. Selbst die Helfer, die in der Nacht mit Tränen in den Augen das Feuer bekämpften, konnten das Gefühl nicht abstreifen, dass hier weit mehr in Flammen stand als nur Holz und Stoff.
In Schorndorf herrscht nun eine bedrückende Stille, dort, wo bald wieder Musik, Lichter und Freude erklingen sollten. Statt glitzernder Sterne hängen jetzt Rußspuren über der Stadt. Die Wunden dieses Anschlags werden bleiben, auch wenn die Buden wieder aufgebaut werden. Was bleibt, ist das bittere Gefühl, dass selbst in der friedlichsten Zeit des Jahres der Zusammenhalt auf die Probe gestellt wird. Schorndorf wollte Weihnachten feiern – und bekam stattdessen die grausame Lektion, dass Hass und Dunkelheit selbst den hellsten Advent überschattet können.
Bürgermeister Max Schmaderer bringt die tiefe Verzweiflung des ganzen Ortes in Worte: „Was hier geschehen ist, macht mich fassungslos. Es trifft unsere Gemeinschaft ins Herz. Ich appelliere an alle, zusammenzuhalten und diese dunkle Stunde gemeinsam zu überstehen.“
