Washington – Festtagsstimmung mit Polit-Show: Während in den USA die letzten Schneeflocken fallen und Amerikaner ihre Häuser in Lichterglanz tauchen, zündet Donald Trump das nächste Feuerwerk aus Zahlen, Pathos und Selbstlob. Der Präsident ließ höchstpersönlich verkünden, was er als sein größtes Weihnachtsgeschenk an das Volk bezeichnet – die Früchte seiner umstrittenen Zollpolitik. Und das Weiße Haus inszenierte die Nachricht nicht nüchtern mit Aktenordnern oder Charts, sondern als märchenhafte Online-Show. Millionen Amerikaner schalteten ein, als der Präsident als digital gezeichneter Comic-Charakter vor dem Kamin sitzend seine Wirtschaftsgeschichten vorlas – mit Glühweinfarben, Weihnachtsjazz und jeder Menge „America first“-Glitzer.
Dabei war die Botschaft klar: Trumps Wirtschaftspolitik, von Kritikern einst als gefährliches Spiel mit dem Feuer verspottet, soll sich jetzt für Amerika bezahlt machen. In patriotischen Worten schwärmt Trump vom „stärksten Amerika aller Zeiten“, von Fabriken, die wieder produzieren, und von Jobs, die wie Schneeflocken im Dezember fallen. Ökonomen sind hingegen skeptisch: Hinter der Glamourkulisse aus rotem Samt und flackerndem Kamin verbergen sich knallharte Handelskonflikte, die weltweit für Diskussionen sorgen. Doch der Präsident bleibt unbeirrt – sein Motto: Wer meckert, hat Weihnachten nicht verstanden.
Während Trump seine Wirtschaftsmärchen inszeniert, wirkt das Land gespalten wie nie: Die einen jubeln über sein „Zoll-Wunder“, die anderen sehen pure Selbstinszenierung und gefährliche Abhängigkeiten vom globalen Markt. Doch ob man ihn liebt oder hasst – eines steht fest: Donald Trump versteht es, Realität und Show zu verschmelzen wie kein anderer. Und pünktlich zum Fest sorgt er wieder einmal dafür, dass Amerikas politisches Feuer auch unter dem Weihnachtsbaum weiterlodert.
