Weil: Es gibt ein Recht auf Besuch in Pflege- und Krankenhäusern

Stephan Weil , über dts Nachrichtenagentur

Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich für ein Recht auf Besuch in Pflege- und Krankenhäusern ausgesprochen, auch wenn die Corona-Infektionen weiter so rasant ansteigen wie in den letzten Wochen. Dem ARD-Hauptstadtbüro sagte er im "Bericht aus Berlin", dass die Abwägung zwischen der Einsamkeit von lebensalten Menschen oder Kranken auf der einen Seite und dem Risiko für andere Bewohnerinnen und Bewohner in Heimen ein "moralisches Dilemma" sei. Weil pochte jedoch auf ein "Recht auf Besuch", das auch in der Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen garantiert wird.

"Ein Verzicht, ein Schließen von Besuchseinrichtungen, von Besuchen und ein völliges Kontaktverbot, das ist jedenfalls in Niedersachsen nicht vorgesehen und das würde auch eine behördliche Zustimmung erfordern", so Weil. Weil sagte außerdem: "Wir haben einen Personalmangel im Pflegewesen. Da gibt es schon unter normalen Bedingungen einen gewaltigen Arbeitsdruck und die Pflege braucht bessere Arbeitsbedingungen." Personelle Unterstützung in der Pflege – beispielsweise durch Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr – sieht Weil nur im administrativen Bereich, lehnt einen solchen Einsatz aber ansonsten ab. "In direktem Umgang mit Bewohnerinnen und Bewohnern brauchen wir wirklich erfahrenes, qualifiziertes Personal. Das kann nicht jeder machen", sagte Weil.

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