Wer glaubt das? AfD-Parteispenden-Affäre: Neue dubiose Spenden aufgetaucht

AfD

 

Die AfD-Spendenaffäre wird immer undurchsichtiger: Auch die 
angebliche Spenderliste im Fall um Fraktionschefin Alice Weidel 
besteht offenbar fast ausschließlich aus Strohleuten aus Deutschland,
Spanien und einem Geschäftsmann aus Belgien. Die Liste liegt WDR, NDR
und SZ vollständig vor. Mindestens 12 der 14 Spender sind 
untereinander verwandt oder befreundet, einige der Namen stehen auch 
auf anderen Spenderlisten. Mehrere haben nach Informationen von WDR, 
NDR, SZ bereits bei der Kripo ausgesagt, nur Strohleute zu sein. Sie 
hoffen auf Straffreiheit. Einer der genannten angeblichen Spender 
gehört nicht zu diesem Kreis: Es handelt sich um einen Geschäftsmann 
aus Belgien, der nach eigenen Angaben direkt aus der Schweiz 
angeworben worden ist, seinen Namen zur Verfügung zu stellen. 

Nach Informationen von WDR, NDR und SZ ist unter seinem Namen auf dem
fraglichen Wahlkreiskonto im Kreisverband Bodensee im April 2018 
sogar noch eine weitere, bislang unbekannte Spende in Höhe von 9.000 
Euro eingegangen. Sie gehört zu Spenden, die auf diesem Konto im 
Frühjahr 2018 in enger Folge von insgesamt drei Personen in einer 
Gesamthöhe von 38.000 Euro eingegangen sind, zum Teil in mehreren 
Tranchen. Die Spenden sind dem AfD-Bundesverband erst jetzt bekannt 
geworden. Neben dem Belgier soll noch mindestens einer dieser Spender
auch auf einer der anderen Strohmannlisten auftauchen, auf einer 
Spender-Liste, die die Schweizer Goal AG erstellt hatte. Die Goal AG 
hatte solche Listen für die fraglichen Spendenfälle des AfD-Chefs 
Jörg Meuthen und des Europawahlkandidaten Guido Reil auf Anfrage der 
Partei an den AfD-Bundesverband geschickt. 

Alice Weidel ließ durch ihren Strafverteidiger grundsätzlich 
erklären, Anhaltspunkte für ein rechtswidriges oder gar strafbares 
Verhalten seiner Mandantin fänden sich in den Ermittlungsakten nicht.
Genauere Nachfragen zum Sachverhalt ließ Weidel unbeantwortet. Ebenso
wie die AfD. Sie schreibt auf Anfrage, es sei im ureigensten 
Interesse der Partei, dass alle offenen Fragen vollständig geklärt 
werden.