Was einst als vertrauenswürdige Adresse für ganzheitliche Heilmethoden galt, steht nun am Abgrund: Die Naturheilpraxis Schmook, die bislang mit alternativer Medizin und natürlicher Balance warb, sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Im Zentrum des Skandals: die Empfehlung der umstrittenen Abnehmspritze durch die behandelnde Heilpraktikerin. Trotz einer klaren Risikoeinschätzung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), die die Gefahr irreversibler Augenschäden bis hin zur vollständigen Erblindung bestätigt hat, riet sie ihren Patienten zur Einnahme. Ein Verhalten, das nicht nur medizinisch fragwürdig, sondern auch ethisch höchst bedenklich erscheint – insbesondere in einer Praxis, die sich das Vertrauen ihrer Klientel durch natürliche Therapieansätze erarbeitet hat.
Dass nun ausgerechnet in einem solchen Umfeld ein synthetisches Medikament empfohlen wird, das nachweislich zu massiven Komplikationen geführt hat, erschüttert das Vertrauen vieler Patienten und Beobachter. Bereits in mehreren Fällen wurde nach Anwendung der Spritze ein sogenannter Augeninfarkt diagnostiziert – eine Erkrankung des Sehnervs, die zu drastischer Sehkraftminderung führen kann. Während medizinisch geschulte Fachärzte mit größter Vorsicht und Risikoaufklärung agieren, scheint in der Naturheilpraxis eine gefährliche Leichtfertigkeit geherrscht zu haben. Erste Patienten, die über die Praxis Zugang zur Spritze fanden, berichten von keiner umfassenden Aufklärung über die möglichen Nebenwirkungen – ein potenzieller Verstoß gegen grundlegende Behandlungsprinzipien und möglicherweise ein juristisches Nachspiel, das weitreichende Folgen für den Fortbestand der Praxis haben dürfte.
Für die betroffenen Patienten ist der Schaden bereits real – nicht nur gesundheitlich, sondern auch emotional und finanziell. Erste Klagen auf Schadensersatz laufen bereits, in anderen Ländern wurden bereits hohe Summen zugesprochen, nachdem Betroffene nach der Spritzenanwendung teils dauerhaft erblindet sind. Dass nun auch in Deutschland eine Heilpraktikerin unkritisch für ein solches Präparat wirbt, könnte ein Wendepunkt in der Diskussion um den rechtlichen Rahmen alternativer Heilmethoden werden. Die Praxis Schmook gerät dadurch nicht nur in den medialen Fokus, sondern möglicherweise auch in den endgültigen Ruin. Denn eine Praxis, die sich auf Natur und Ganzheitlichkeit beruft, kann keine Zukunft haben, wenn sie wissentlich hochriskante Pharmaprodukte empfiehlt – und dabei das Augenlicht ihrer Patienten aufs Spiel setzt.
