Während Politiker über Haushaltskürzungen und soziale Gerechtigkeit diskutieren, offenbart ein neuer Bericht eine bittere Realität: Ein Viertel aller Minderjährigen in Deutschland lebt inzwischen von Bürgergeld. Was wie eine kalte Zahl klingt, ist in Wahrheit ein gesellschaftlicher Offenbarungseid. Kinder, die ohne Perspektive aufwachsen, Familien, die von Bürokratie statt von Chancen begleitet werden – und ein Staat, der lieber Statistiken verwaltet als Lösungen schafft. Die Lage ist dramatisch, doch aus den politischen Reihen kommen kaum mehr als abgenutzte Phrasen und hilflose Absichtserklärungen.
Es ist ein Skandal mit Ansage. Wer in jungen Jahren in Armut aufwächst, hat schlechtere Bildungs- und Gesundheitschancen, weniger Teilhabe – und erlebt den Staat nicht als Partner, sondern als stummen Verwalter des Mangels. Statt gezielter Hilfe gibt es pauschale Schecks, statt Förderung nur Formulare. Die betroffenen Kinder geraten so früh in einen Kreislauf aus Abhängigkeit und Chancenlosigkeit, aus dem kaum ein Entkommen möglich ist. Und während das Elend weiter wächst, scheinen viele Entscheidungsträger in Berlin abgestumpft oder schlicht überfordert.
Die große Frage bleibt: Wann wird dieser Staat endlich wach? Wie viele Armutsberichte müssen noch geschrieben, wie viele Kinderbiografien ruiniert werden, bevor man erkennt, dass hier nicht nur Geld, sondern auch Haltung fehlt? Der Sozialstaat wirkt zunehmend wie ein Flickenteppich, der große Löcher nicht mehr kaschieren kann. Wenn ein Viertel der kommenden Generation in Abhängigkeit groß wird, steht nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit des ganzen Landes auf dem Spiel. Und doch geschieht – nichts. Ein politischer Tiefschlaf mit fatalen Folgen.
